Was denn nu?
Ist es oder ist es keine gute Entscheidung?
Oder meinste mit "das", es nicht zu tun?
Sorry, da hatte ich tatsächlich irgendwie einen Knoten im Gehirn. Wenn man die finanziellen Möglichkeiten (und räumlichen) Möglichkeiten hat, sollte jeder eine PV-Anlage installieren. Das geht heute auch bei denkmalgeschützten Gebäuden (außer die haben ein Reetdach), da es auf dem Mark auch in Dachziegel integrierte PV-Anlagen gibt.
Der Supermarktangestellte, die Zahnarzthelferin, der Bauarbeiter, der Busfahrer, der Kellner, der Büroangestellte, etc pp... Alle könnten doch, wenn sie es denn wirklich wollen würden, zum Chef gehen können und sagen "mach feddich den Stromlachs. Will laden."
Weder der Supermarktangestellte noch der Zahnarzthelfer oder Kellner gehören vom Einkommen her auch nur zu den Durchschnittsverdienern. Ich kenne tatsächlich mehrere Personen die Vollzeit im Einzelhandel arbeiten, keiner davon kann sich ein Auto leisten. Kellner kenne ich deutlich weniger, keine(r) davon arbeitet in Vollzeit und die können sich zum Teil nicht einmal eine eigene Wohnung (in oder um Hamburg) leisten, von einem Auto reden wir da gar nicht erst.
Ok, eine Zahnarzthelferin kenne ich nicht, aber dafür mehrere Arzthelferinnen (unter anderem meine Ehefrau), aber ein Auto können sich die wenigsten davon leisten.
Und der eine Busfahrer, den ich kenne leistet sich kein Auto, wobei ich nicht weiß, ob er es könnte. Er will definitiv nicht.
Bei den Büroangestellten ist das sehr unterschiedlich. Es gibt die, die gar nicht ins Büro kommen und nur im Homeoffice arbeiten. Es gibt (sehr wenige) wo alle Firmenparkplätze eine Ladesäule haben (alle bei der gleichen Firma). Es gibt die, die keine Firmenparkplätze haben und entsprechend auch keine Lademöglichkeit am Büro, die liegen aber zumeist auch so, dass dort keiner mit dem eigenen PKW hinfahren möchte auf Grund der Parkplatzsituation. Und ja, es gibt auch die, die Firmenparkplätze haben, aber dort (bisher) keine Lademöglichkeit ist, weil die MitarbeiterINNEN einfach nicht danach gefragt haben. Der Chef lässt gerade für sich selbst eine Wallbox installieren und würde auch mehr installieren, wenn es die Nachfrage gäbe.
Natürlich habe ich nur die Wahrnehmung, die ich aus meinem Freundeskreis und den Kunden, die ich betreue kenne. Das geht glaube ich fast jedem so oder so ähnlich. Und wir alle haben ein unterschiedliches soziales Umfeld, weshalb es dabei nun einmal unterschiedliche Wahrnehmungen gibt.
Ich glaube aber, dass ich durch breit gestreute Einkommensschichten in meinem Umfeld sowie das Interesse an den Hintergründen einen recht guten Überblick habe. Das ist zugegebenermaßen recht selbstherrlich, aber hoffentlich nicht völlig daneben. Ich bin aber auch immer für andere Meinungen offen und höre mir auch gerne andere Faken an. Nur bitte keine Anekdoten, sondern direkte Fälle.
Ist aber schlicht der falsche Ansatz, denn eigentlich geht es nur selten um die Reichweite, als viel mehr um das ganze Drumherum... Normales Job-Pendeln mit heimischen Laden an der Dose in der eigenen Garage ist sicher kein großes Thema mehr, aber wenn in einer Stadt mit 25.000 Einwohnern und 15 E-Auto-Fahrern ohne eigene Lademöglichkeit 3 Ladesäulen stehen, von denen grundsätzlich eine ohne Funktion ist, dann...? Genau, Pustekuchen, funktioniert nicht...
Wo ist denn diese Stadt?
Und als Handelsvertreter fährst beispielsweise auch keine hunderte Kilometer jeden Tag, aber da kannst das Laden schlicht nicht so präzise einplanen, wie als Job-Pendler mit heimischen, täglichen Laden.
Frage 1: Wie viele davon gibt es tatsächlich noch? Ich kenne die Geschichten davon und habe auch selbst Handelsvertreter erlebt, nur spätestens seit Corona habe ich keinen mehr getroffen, der tatsächlich auch 500km oder mehr am Tag fährt. Inclusive derer, die es vor Corona noch getan haben...
Frage 2: Glaubst du wirklich, dass die 500km ohne Pause fahren? Also bei deutschen Autobahnen mehr als 5 Stunden am Stück? Mit einem guten Auto und einer guten (und mittlerweile sehr weit verbreiteten) Ladesäule sind 100km Reichweite in unter 10 Minuten problemlos möglich. Und gerade an den Autobahnen sind solche Lader eher die Regel als die Ausnahme.
Ist aber nicht nur eine Meinung, sondern eher Tatsache. Wer zu Hause über die heimische PV-Anlage und Wallbox laden kann ist klar im Vorteil, aber wenn es in der ganzen Umgebung gerade mal 3 oder 4 Ladesäulen gibt, finde ich es schon etwas vermessen, den Leuten "Unfähigkeit" beim Vergleichen von Ladestrompreisen zu unterstellen. Nur immer vom bestmöglichen Sachstand auszugehen, hilft da kaum weiter...
Und was gerne vergessen wird, E-Autos sind auch in der Anschaffung um einiges teurer, nach wie vor, und das bei einem oft niedrigerem Wiederverkaufswert, weil die kaum ein Händler mehr in Zahlung nehmen will und sich der Verkauf an Privat noch schwieriger gestaltet.
Dass es je nach Ladetarif an ein und der gleichen Ladesäule Preisunterschiede zwischen 39 Cent und teilweise über einem Euro pro Kilowattstunde gibt sollte bekannt sein. Und bei dem Beispiel, dass es in der Umgebung nur 3-4 Ladesäulen gibt ist meine Frage wie eben: Wo ist denn das? Ich höre das immer wieder mal, nur kann mir niemand einen konkreten Ort (in Deutschland) sagen.
Ja, E-Autos sind in der Anschaffung deutlich teurer. Ob der Wertverlust prozentual wirklich so viel höher ist als bei anderen Fahrzeugen mit vergleichbaren Preisen, hmm, bin ich mir nicht sicher. Dass ein E-Auto in vielen Fällen in der Versicherung deutlich teurer ist liegt häufig an der deutlich größeren Leistung. Wenn man Auto mit der gleichen Leistung und Ausstattung vergleicht relativieren sich die höheren Anschaffungspreise der E-Auto schon etwas. (Aber die E-Autos sind zumeist dennoch teurer, keine Frage.)
Interessant finde ich, dass du nur den Anschaffungs- und Wiederverkaufwert vergleichst, nicht aber die Wartungskosten. Die sind bei E-Auto deutlich geringer. Z.B. Ölwechsel entfallen komplett. Bremsen werden auch drastisch weniger belastet und müssen in vielen Fällen nicht wegen Verschleiß, sondern wegen Rost durch Nichtbenutzung getauscht werden. Alle Berechnungen die ich kenne, ob vom ADAC, Heise oder Auto Motor und Sport sagen alle, dass die Total Costs of Ownership bei E-Autos geringer sind, außer man lädt nur oder fast nur öffentlich. Und selbst dann gibt es Fahrzeuge, wo ein vergleichbarer Verbrenner dennoch teurer wäre.
Nicht immer nur von Teslas ausgehen...
Ich habe keine Ahnung von Tesla-Preisen, weder neu noch gebraucht. Und mittlerweile würde ich das auch nicht mehr ändern wollen.
Auch nicht so ganz richtig. Oder? Irgendwie gehst Du wohl immer von Tesla aus (die wohl wirklich gute und langlebige Akkus haben). Schau mal bei Mobile vorbei, was da an E-Schrott mit defekten Akkus vor sich hin dümpelt und dann schau mal auf die angegebenen Laufleistungen. Gerade von kleineren Herstellern, gerade im Bereich der Klein- und Kompaktwagen...
Welchen Hersteller meinst du? Und ich gehe garantiert nicht von Teslas aus. Ich selbst fahre Mazda und mein Umfeld VW (Konzern), Hunday, Kia und Mercedes. Ich kenne nur einen einzigen Teslafahrer und dem war die Akkulebensdauer völlig egal, da das Fahrzeug eh nur 3 Jahre geleast wird mit maximal 45.00km.
Ist aber auch ein bisschen, wie das ganze CO2-Gedöns, welches dann zwar nicht vor Ort in die Luft geblasen wird, aber an anderer Stelle auf der Welt. Ich hab schon viele interessante Rechnungen dahingehend gesehen, auch im beruflichen Bereich, komischerweise rechnet kaum jemand die Anschaffungs- und Nebenkosten einer PV-Anlage mit rein. Rechnet man dann noch den höheren Kaufpreis und den niedrigeren Verkaufswert des jeweiligen Fahrzeuges zusätzlich mit ein, ist das mit dem "rentieren" doch schon oft relativ fragwürdig...
Ich verstehe zwar den Zusammenhand der "Nebenkosten" einer PV-Anlage mit dem "höheren Kaufpreis und den niedrigeren Verkaufswert des jeweiligen Fahrzeuges" nicht, aber das muss ich wahrscheinlich auch nicht.
Solltest du darauf anspielen, das PV-Module durch den CO2-Ausstoßfür den Strom bei der Herstellung über Ihre Lebensdauer den Strom nie wieder produzieren so hast du recht. Wenn wir noch das Jahr 2000 hätten und es keine Weiterentwicklung der Module gegeben hätte. Mittlerweile Produzieren PV-Module über ihre Lebensdauer von realistisch 30-40 Jahren ca. 20x so viel Strom wie für die Produktion aufgewendet wurde. Und da fast alle PV-Module mittlerweile auch China kommen und dort der Anteil der erneuerbaren Energien sogar schneller wächst als in Deutschland (aber absolut noch geringer ist), ist die Co2-Bilanz von PV-Modulen verdammt gut. Alles andere sind Behauptungen, die einfach uralte Zahlen nutzen.
Wer in (Nord-)Deutschland eine PV-Anlage seriös mit Nebenkosten rechnet wird bei einem Preis von 12-15 Cent pro KWh landen. In Süddeutschland sogar noch etwas weniger. Wichtig ist, dass sich auch hier die Preise massiv nach unten entwickeln. Vor 15 Monaten hätte mich eine PV-Anlage noch ca. 10% mehr gekostet. Und nur deswegen 10% da die neue Planung einen drastisch größeren Speicher und fast doppelt so viele Module umfasst. Bei gleicher Leistung wären die Materialkosten um mehr als 50% gefallen. Und die 12-15 Cent pro KWh gilt für Anlagen, bei dehnen nach einem Jahr die tatsächliche Ausbeute auch geklärt ist.
Na ja, mehr als Stochern im Nebel mit ökogrünem Hintergedanken ist das am Ende aber auch nicht. Es wird sicher keine 5 Euro Spritpreise geben, erst recht nicht innerhalb der kommenden 5 Jahre. Zumindest so lange man in DEU keinen Volksaufstand riskieren will. Bei 46 Mio zugelassenen PKW wird es auch 2030 noch Verbrenner in weiter Überzahl geben. Das Ausland macht die deutschen Spielchen so oder so nicht mit und wenn die leute nimmer in die Arbeit fahren, steht das Land still.
Nee Du sorry, Dein Glauben in allen Ehren, aber ichg glaube das ist Quark mit Soße...
(natürlich nichts persönlich gemeint, versteht sich von selbst...)
Ich hoffe, dass du recht hast, nur gibt es leider sehr viele Indizien, die dafür sprechen.
https://www.autobild.de/artikel/co2-preis-wie-massiv-der-spritpreis-steigt-15123801.html#:~:text=Es gibt auch schon Untersuchungen,Die Ungewissheit ist also groß.
Ok, die schreiben "nur" 4€ pro Liter, aber der Autobild würde ich keine "ökogrünem Hintergedanken" vorwerfen.
Letztlich werden wir es 2030 sehen. Nur die Idee, dass Sprit langfristig so "günstig" ("hust", ich kann mich an 50 Cent für einen Liter Diesel erinnern) sein wird wird nicht passieren.