Nur noch abschließend - gut über 6 Monate hat es jetzt also gedauert, den Dicken in (hoffentlich) gute Hände zu bekommen - und das bei einem Preis, den ich für Baujahr, Ausstattung und Zustand in Anbetracht des Marktes schon als sehr günstig bezeichnen würde (bevor Fragen kommen - knapp unter 30k netto). Normalerweise war ich in den letzten 30 Jahren so gut wie alle Fahrzeuge in knapp 1 bis 3 Wochen los, ob ollen Chevrolet K30 in den 2000'ern oder aufgebautes 6'er BMW G-Power Cabrio - allerdings auch immer zum fairen Preis für beide Seiten. Verkauf zum absoluten Wunschpreis hat sich hier auch schlicht nicht abgezeichnet und ich hätte jetzt zugegebenermaßen auch keine Zeit gehabt, wegen ein paar Scheine hin oder her noch ein halbes Jahr auf nen Käufer zu warten. Ihr wisst ja - ab der Fisch und so. Am Ende hätte ich ihn dann doch noch im Auftrag zum Händler stellen müssen oder was auch immer. Also besser so, wie es ist und fertig!
Aber jetzt nicht falsch verstehen, wenn ich den damals guten Kaufpreis berücksichtige, das Thema Umsatzsteuer mit einrechne, Übernahme ins Privatvermögen bei Geschäftsaufgabe, knapp 4 1/2 Jahre Haltedauer bei 75.000 Km Laufleistung in diesem Zeitraum und das ganze Drumherum, war es das Fahrzeug mit dem geringsten Wertverlust bei höchstem Nutzwert und Spaß.
Realisierter Wertverlust (Kauf/Verkauf +/- Vor- und Umsatzsteuer) auf 4 1/2 Jahre =
knapp 3.000 Euro... Man probiere das mal mit X5, Q7 oder GLE...
Die realen Gesamtkosten schauen dann natürlich auch noch mal bissl anders aus, aber große böse Reparaturen gab es in den 4 1/2 Jahren aber auch nicht, eher so den üblichen Standardkram plus regelmäßigen Service. War vom Unterhalt her jedenfalls nicht wirklich teurer, wie jedes andere meiner größeren Fahrzeuge zuvor auch. Eher günstiger. Hab aber auch keine Lust, das jetzt im Detail noch aufzudröseln...
Meine (persönlichen) Fazit's?
1. War definitiv das beste, geilste und wertstabilste Auto bis jetzt. Dazu mit bestem Nutzwert bei ganz viel Spaßfaktor...
2. Ich denke aber dennoch, preislich werden die Fahrzeuge von jenen, die einen haben, schon auch ein bisschen überbewertet. Die teils aufgerufenen Gebrauchtpreise erscheinen mir jedenfalls allzu oft fern der Realität zu sein. Nein, der Ram wird einem nicht aus den Händen gerissen, selbst wenn er unfallfrei und aus deutscher Erstzulassung ist. Ich denke, die Zeiten sind schlicht vorbei. Kann aber auch daran liegen, weil der Markt mit Neuimporten auf die letzten Jahre faktisch geflutet wurde (Geiger, RTR & Co). Früher waren halt augenscheinlich 85 bis 90% reparierte Litauen-Unfaller, heute bekommt man problemlos 3, 4 oder 5 Jahre alte Ram's mit sauberer Historie. Denke insofern, dass sich der Anteil an gebrauchten Unfallern mehr und mehr auf die älteren Baujahre verschiebt, während immer mehr unfallfreie Neuzulassungen nachkommen. Stabile Preise aufgrund des schwindenden V8 lass ich mir allerdings eingehen, nicht jeder ist scharf auf den neuen Turbo-V6, der da anmarschiert. Wahrscheinlich kommt das V8-Feeling dann nur noch aus dem Lautsprecher.
3. Die Klientel wird irgendwie immer abstruser... Sorry, aber das muss ich mal ganz deutlich sagen. Als ich 2016 zum ersten Ram (und auch früher beim K30) kam, war das Thema US-Cars, Ami-Pickups und Drumherum von der Klientel her schon recht speziell -
angenehm speziell. Kann es schlecht erklären, vom Typ her, war die Klientel einfach eine andere, als der man heute mittlerweilen begegnet und da treten 2 Spezies besonders unangenehm hervor. Die neureichen oder möchtegernneureichen, normalerweise AMG-fahrenden, ich-probier-mal-nen-Ram-Proleten, die dann 100k hinlegen, um in der Stadt bissl auf dicke Hose zu machen, die Kiste aber nach 1 Jahr wieder verkaufen und zum AMG zurückkehren - und die jungen Großkotze, die sich irgendwie bei ganz kleinem Budget so eine Kiste zusammenkratzen, auch wenn sie sich das Teil wahrscheinlich nicht leisten, geschweige denn nachhaltig unterhalten können, aber dann mächtig die große Fresse haben, wenn das irgendwo zur Sprache kommt. Das Thema hatte ich auch bei vielen Anfragen.
(Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel)
Kann man von halten, was man will, ich würde fast 80% der Kaufanfragen in eine der beiden Kategorien schieben. Insofern bin ich über den Käufer meines Dicken eigentlich ganz glücklich, der fiel in keine der beiden Kategorien. Viel mehr sehe ich mich selbst in ihm wieder, so von wegen Traumauto, lange darauf gewartet und gesucht usw...
Ja, das waren mal meine Gedankengänge dazu, auch wenn's wahrscheinlich keinen interessiert...