Also grundsätzlich erstmal ein Like von mir, für die Mühe, so detailliert auf mein Geschreibsel einzugehen...
Aber...
Ich spare mir die ca. 10 Minuten zur Tankstelle und lade den einfach auf dem heimischen Parkplatz. Und da ist es mir reichlich egal, wie lange der lädt, da er bis morgen früh auf jeden Fall wieder voll ist.
Spätestens da ploppt aber stets das gleiche Missverständnis auf... Wenn leer, dann leer, Punkt... Ob das Laden am Ende 25 Minuten am Schnelllader oder 8 Stunden an der Haushaltssteckdose dauert, bleibt insofern uninteressant, als dass die Kiste leer ist und Du nicht weg kommst. Punkt...
Mit dem Verbrenner kommst immer und zu jeder Zeit weg. Selbst wenn da beim Heimkommen nur noch 5 Restkilometer auf der Anzeige stehen (beim Ram waren es bei mir mal -8 Km
), kippst den 5, 10 oder 20 Liter Reservekanister rein und kommst erstmal weiter zur nächsten Tankstelle, brauchst 10 Minuten und hast sofort wieder die Option auf 500, 800 oder 1100 Km Reichweite. Sofort, nicht erst in 20 Minuten oder 8 Stunden...
Sorry, aber wer auf eine Infrarotheizung als elektrische Heizung setzt hat es nicht besser verdient. Schon mal etwas von einer Wärmepumpe gehört? Da werden aus 23.000KW/h pro Jahr problemlos 7.500KW/h. Und das ist keine Schönrechnerei für toll sanierte Neubauten, das funktioniert auch im unsanierten Altbau.
Ja, beim Thema Infrarotheizung geb ich Dir sogar recht. Weiß man aber eben auch erst, wenn man es sich mal hat durchrechnen lassen. Die Versprechen der Hersteller sind ja oft goldig.
Beim Thema Wärmepumpe geh ich aber in den Streik - denn Deine Zahlen sind leider Schönrechnerei, in dem Fall zumindest. Hab ich mir für mein MFH nämlich auch schon durchrechnen lassen und da waren es zwischen 15.000 und 18.000 Kwh pro Jahr. Dat Dingens eines namenhaften Herstellers kostet dann aber auch locker mal 35.000 Euro (meine Buderus Brennwertheizung mit 30 kw aus 2018 kam 17k komplett). Natürlich ließe sich der Verbrauch reduzieren, gar kein Thema, laut Energieberater bei meinem Haus auf etwa 8.000 bis 9.000 Kwh im jahr - allerdings hätte ich dann nochmal rund 170 bis 180.000 Euro in die energetische Sanierung investieren müssen. Und glaub mir, die bereits neuen Fenster in den 85'er Außenwänden sehen dann eher nach Schießscharten aus, aber nicht mehr nach Fenstern...
Ich würde dir im Normalfall rechtgeben, aber auch hier kommt es darauf an, wie gut man Preise vergleichen kann. Wenn man für 89 oder mehr Cent pro KW/h lädt ist das viel zu teuer, aber es gibt auch die Möglichkeit für 39 Cent pro KW/h zu laden. Und da sieht es schon anders aus.
Aber wie kommt man bitte darauf, dass man grundsätzlich diese Wahl hat...? Wie gesagt, wir haben hier im Umkreis 3 oder 4 Ladesäulen, von denen grundsätzlich 1 außer Betrieb ist. Da musst dann nehmen, was Du bekommst und hast gar keine Wahl. Ob nun 39 oder 59 Cent pro Kwh.
Dem durchschnittlichen Porschefahrer ist es egal, ob der Sprit 1,2 oder 5€ pro Liter kostet. "Bei 5€ pro Liter ist wenigstens die Autobahn leer!" Und dieses Zitat ist leider kein Witz, sondern ernst gemeinte Aussage von mehreren Menschen.
Ohhh, denke das mal nicht...
Aus meiner beruflichen Erfahrung der vergangenen Jahre kann ich Dir versprechen, dass auch denen die Spritkosten nicht gänzlich wurst sind. Bei einem Sprung von 1,80 Euro/Liter auf 3, 4 oder 5 Euro der Liter würden auch die auf die Barikaden gehen. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Klar, der Unternehmer fährt netto und setzt den Rest auch noch als Betriebsausgaben ab, aber nicht jeder Porsche fahrende Unternehmer hat auch immer garantiert fünfstellige Gewinne im Monat. Glaube manchmal bleibt denen weniger, als einem Arbeitnehmer mit gut bezahltem Job... Und die, die es nicht betrifft, die tun oft so als ob...
Wo denn genau? Ok, bei uns blöden Deutschen vielleicht nicht. In Norwegen ist das heute schon der Fall und in China werden 2024 über 50% der PKW vollelektrisch oder Hybridfahrzeuge sein, wobei der Anteil der Hybridfahrzeuge wahrscheinlich bei ca. 30% der elektrischen Fahrzeuge sein wird.
Oha...., Tschechien, Polen, Rumänien, Bulgarien, Italien, Griechenland, Zypern, Kroatien, Slowenien, Spanien, Portugal, Slowakei um nur mal ein paar EU-Länder heranzuziehen. Du glaubst doch nicht, dass die sich ihren in den letzten Jahren hart aufgebauten Lebensstandard derart ruinieren werden. In den meisten dieser Länder spielt E-Mobilität nicht mal eine halbwegs nennenswerte Rolle und wird es auch in Zukunft erstmal nicht, weil es sich einfach keiner leisten kann. Und die Regierungen werden einen Teufel tun, dass wie bei uns durchzubefehlen, denn ruckizucki sind die weg vom Fenster. Ohne großes Gelaber.
Auch China wirst Du hinsichtlich der 50% vergessen können, wobei selbst da heute eher die Oberschicht Auto fahren kann. Der Normalbürger kann sich gar kein Auto leisten in China. In 2024 waren in China 294 Mio Kraftfahrzeuge registriert und das auf 1,4 Milliarden Menschen. Bei uns sind es derzeit wohl rund 46 Mio PKW auf 84 Mio menschen. mal die Relation ausrechnen?
Und dann kommt noch der Rest der Welt... Südamerika, Indien, Afrika, der Mittlere Osten, große Teile Asiens... E-Mobilität??? Wohl eher nicht, beziehungsweise nicht die nächsten 20 oder 30 Jahre... Nur weil wir Deutschen unter EU-Herrschaft meinen, am deutschen Wesen könne die Welt genesen, interessiert das den Rest der Welt doch nur herzlichst wenig. Weder unsere idiotische Energiepolitik, noch unser Klimaklimbim, geschweige denn unsere E-Mobilitäts-Phantasien. Ja, die EU hat den Finger drauf, immer die beste Ausrede, aber glaub mir, das Gebilde wird sich so nicht auf Dauer halten, weil sich die Staaten nur zurückhalten, so lange noch das geld aus Deutschland fließt. Das wird aber auch in absehbarer zeit nicht mehr funktionieren, weil das Gesamtsystem / Gesamtkonzept am bersten ist. Ob das Ganze jetzt noch 5 oder 10 Jahre dauert, wer weiß das schon...