Moin Stefan,
der "reelle Wert" eines Gebrauchtwagens ist der, den der Markt hergibt. Der "reelle Wert" entwickelt sich in einer Marktwirtschaft aus der Relation Angebot ./. Nachfrage.
Im Gegensatz zu Deiner Meinung gibt es durchaus auch noch Gebrauchtwagenhändler, die akzentfreies Deutsch sprechen. Nur: deren Einkaufsquellen sind i.d.R. nicht Onlinebörsen, die haben andere Quellen.
Du möchtest einen Gebrauchtwagen gegen einen Gebrauchtwagen in Zahlung geben, das habe ich doch richtig verstanden!?
Dein altes Auto soll weg, natürlich ohne dass Du ein Jahr Gewährleistung darauf gibst, Dein neues gebrauchtes Auto soll aber neben der gesetzlichen Gewährleistung auch noch eine Garantie haben?
Du möchtest stressfrei Deinen alten Wagen abgeben, das neue gebrauchte Auto aber mit allem Pipapo (neuer TÜV, Garantie, aufbereitet, Inspektion, in technisch einwandfreiem Zustand und vollgetankt) übernehmen. Kosten darf das aber nix, der böse Händler soll mindestens umsonst seinen Job machen?
Nehmen wir nur mal Dein oben angesprochenes Beispiel:
Händler Einkauf 12.000,- €, Händlerpreisschild: 16.199,-€ (was im Übrigen KEINE 8.000,-€ ausmacht!)
Du selber sprichtst von einem "reellen Wert" Deines Fahrzeuges, also Händler VK, von um die 15.000,-€.
Käufer haben heute ungeheure Markttransparenz was Preise betrifft, sie schauen in die einschlägigen Börsen und der dort billigste auf den ersten Blick vergleichbare Wagen setzt deren Preislimit. Somit sind VK Preise jenseits von Gut und Böse heutzutage gar nicht machbar.
Die Ansage (Preisschild) eines Händlers sagt nichts über den endgültigen Preis aus, der zwischen Käufer und Verkäufer dann vereinbart wird. Gehen wir mal davon aus, dass der mit 16.199,-€ ausgezeichnete Wagen dann für den "reellen Preis" von 15.000,-€ verkauft wird, wenn man Glückt hat ohne Inzahlungnahme.
Von den 3.000,-€ "Spanne" muss der Händler dann noch einiges zahlen:
technische Durchsicht, Reparaturen und Inspektion, muss er doch eine gesetzlich vorgeschriebene mind. einjährige Gewährleistung an den Privatkunden beim Verkauf geben. Ein seriöser Händler wird sich somit nicht lediglich mit einer Wagenwäsche zufrieden geben und das Fahrzeug so Endverbrauchern anbieten, das wäre wirtschaftlicher Selbstmord.
Selbstverständlich sind alle privaten Verkäufer super seriös und bieten Händlern nur astreine Fahrzeuge ohne Reparaturstau mit saubersten Kilometerständen an, selbstverständlich! DIE verschweigen nichts!
Komisch ist allerdings, dass nach einer mir vorliegenden Statistik, die ich im Übrigen selber gemacht habe, alleine der durchschnittliche Instandsetzungsaufwand pro Fahrzeug ab 2 Ltr. Hubraum in den letzten 3 Jahren bei 1.677,34 netto gelegen hat!? Und bei Geländewagen liegt der eher noch höher.
Jetzt ist das Auto technisch fit, aber muss noch ordenlich aufbereitet werden, dass sind noch mal runde 200,- € netto.
Dann soll es tatsächlich Händler geben, die noch eine Garantie draufpacken und Fahrzeuge nur mit mind. 50 Ltr. Sprit im Tank abgeben.
Was haben wir jetzt bei den "Herstellkosten" noch übrig zur Deckung der Gemeinkosten?
VK zu EK macht 3.000,-€ Brutto Spanne
abzüglich USt. für die 3.000,-€ macht 2.521,01 Netto Spanne
abzügl. durchschnittlichem Reparaturaufwand s.o. macht noch sagenhafte 843,67 € Spanne
abzüglich Aufbereitung von 200,-€ netto macht noch 643,67 Nettospanne,
einmal Tank mit 50 Ltr. + Garantie Versicherung macht dann noch runde 380,-€ Nettospanne.
Ob man diese 380,- € vor sonstigen Ausgaben wie Miete, Personal etc. wirklich in der Tasche hat stellt sich dann nach einem Jahr heraus, wenn der Wagen das ohne Reklamationen überhaupt geschafft hat, ist ja schließlich ein gebrauchtes Auto und weil bis zu einem gewissen Grade verschlissen deshalb auch billiger als ein Neuwagen, soll aber die gleiche "Sicherheit" vor finanziellen Überraschungen bieten wie der ungleich teurere Neuwagen, aber dafür gibt es ja Händler die das auf sich nehmen.
Stefan, wenn Du Deinen Job auch für Lau machst bzw. noch monatlich Geld mitbringst, dann ok. Falls aber nicht, dann solltest Du Deine obigen Aussagen nochmals überdenken. Wenn ein Kunde mit Deinen Ansichten meine Geschäftsräume betritt, dann geht der unter "Garantie" ohne Kaufvertrag nach Hause. Heutzutage ist es billiger, 50% der "Geschäfte" nicht zu machen.
Aber Geiz ist ja bekanntlich GEIL!
Ich musste innerlich grinsen, wie Oliver oben Inzahlunghahmen kategorisch abgelehnt hat.
Nicht die problemlose Abwicklung eines Kaufs eines neuen Gebrauchtwagens mit gleichzeitiger Inzahlungnahme Deines Altfahrzeuges ist ein Wunschtraum, Deine Preisvorstellunges scheinen das zu sein. Und das liegt nicht in jedem Fall an den bösen Händlern, sondern u.a.: an der Gewährleistungsgesetzgebung in diesem Lande, an der momentanen Nachfrage nach Spritfressern, an der Verteuflung von Geländewagen im Allgemeinen und an der Mentalität der Verbraucher.
Leben und leben lassen, dass ist die Devise die zum Ziel führt, aber dies ist heute nicht mehr "in"!
Mit "Geiz ist geil" Mentalität bringt man den kranken Gaul eben mit der Kutsche zur Tierklinik, vorausgestzt, man hat eine Kutsche und einen zweiten 1 PS wandelnden Sauerbraten als Antrieb selbiger zur Verfügung.
Und Heu und Stoh wird aufgrund der zu erwartenden Missernte auch mal wieder ordentlich teurer werden, so man überhaupt welches bekommt ab diesem Sommer!
TomTom66 hat völlig Recht: das Leben ist zu kurz um Kleinwagen zu fahren, das letzte Hemd........
Es geht doch nur um Kohle, die kann man doch wieder verdienen!
Auch dieses Posting gibt nur meine persönliche Meinung und Erfahrung wider, ist also ohne Gewährleistung und Garantie für die Richtigkeit der Aussagen! Schadenersatzansprüche können keine gestellt werden. Es handelt sich weder um eine steuerliche noch eine juristische oder betriebswirtschaftliche Beratung!
Viel Erfolg und gesunde Pferde wünscht der
Willy
auch immer noch ohne RAM, aber mit V 8
:thumbleft: super Beitrag :thumbleft:
@ Stefan ZG: ich find den Beitrag nicht von ober herab, den sollte man als ganzes sehen........genauer konnte man dies nicht erläutern