Deine Auflistung ist konstruktiv.. danke dafür ABER:
- Umweltfreundlicher: das ist weltweit unstrittig, insbesondere perspektivisch betrachtet
- Anschaffung: auch dazu gibt es detaillierte Berichte, dass EAutos mittlerweile günstiger sind allerdings nicht bei Kleinwagen, das stimmt
- schneller: du hast recht, wenn du jeden Tag weit fährst ist ein Verbrenner schneller, weit fahren meine ich über 400 km... aber an den Tagen wo du eben nur 150 km fährst hast du eine Performance wo ein Verbrenner ein Lachnummer ist... ich fahre im Jahr zu über 90% keine weiteren Strecken als 400 km...
- Komfort bezieht sich auf komplette Klimatisierung
- zuverlässiger / haltbarer... wo kauft man denn heute einen 2003er Golf neu?
Umweltfreundlicher:
Ich bin in der Firma mit dran einen CO2-Fußabdruck zu erstellen. Sowohl für die komplette Firma, als auch für Produkte. Da wird dir schlecht, was da alles reinzählt. Der Scope 3 ist nett. Da geht es die ganze Lieferkette runter und die Händler-/Kundenseite wieder hoch. So ein
µ stecke ich da in der Thematik drin.
Das, was es da an Studien/Berechnungen gibt, sind alles nur Näherungswerte und die zeigen das Ergebnis an, dass die Leute sehen wollen, die die Kohle für die Studie gezahlt haben.
Beauftragst du einen E-Gegner, kommt raus, dass E-Autos der Tod sind. Beauftragst du E-Freunde, ist das E-Auto die Rettung und Lösung aller Probleme. So einfach ist es aber nicht. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Der eine rechnet so, der andere so. Stichwort Bilanzrahmen.
Hier braucht es genormte Berechnungsstandards, sonst vergleichst du Äpfel mit Birnen. Die werden mit Sicherheit kommen. Bis dahin gibt es zwar Zahlen und Daten, aber es ist am Ende trotzdem ahnen und raten. Traue keiner Statistik ...
Mal als Beispiel aus dem Transportsektor: Irgendwann bei der Herstellung eines Fahrzeugs muss ja mal was transportiert werden (Rohstoffe, Bauteile, ...). Das fällt in den Bereich Scope 3 des Fußabdrucks des Autos. Dazu bedient man sich dem Flottenfußabdruck einer Spedition - meist in g / tonnenkilometer gerechnet. Da gibt es himmelweite Unterschiede. Hast du eine Spedition, die viele moderne Trucks im Einsatz hat, ist er enstprechend niedrig - sagen wir 10 Tonnen CO2. Setzt du auf eine Spedition, die vorrangig günstig fährt, hat die u.U. alte Trucks im Einsatz, die im dümmsten Fall das Doppelte an CO2 ausstoßen - 20 Tonnen CO2.
So und jetzt stellst du dir vor, du willst eine Studie haben, die zeigt, E-Autos sind toll. Welchen (fiktiven) Wert nimmst du dann? Den mit der Flotte aus nigelnagelneuen Trucks oder den mit den 15 Jahre alten Volvos und Scanias
(die Marken dienen hier nur der Verdeutlichung...keine Ahnung, was bei LKWs gut oder schlecht ist)? Und welchen Wert nimmst du, wenn du zeigen willst, dass E-Autos der Tod sind? Ist das einleuchtend, was ich meine?
Und das ist nur
ein Part des CO2 Fußabdrucks. Das kannst du aber in allen Bereichen machen. Du hast immer eine Spanne von - bis. Wenn du willst, dass das E-Auto gewinnt, nimmst du immer den unteren Rand und Schuppdiwupp, E-Auto hat gewonnen.
Deswegen gebe ich einen Scheiß, auf Studien. Egal von wem. Die zeigen nur das, was sie zeigen sollen. Im Idalfall nimmst du einen, der sich mit Statistik und Co. auskennt, dem das Thema aber am Arsch vorbeigeht und lässt den, den CO2-Fußabdruck berechnen. Der hat kein Interesse am Ergebnis, der will nur sichergehen, dass bei der Berechnung keine Fehler gemacht wurden. Dann hast du was, worauf du bauen kannst.
Du kannst dich nicht einfach hinstellen und behaupten: "Das ist umweltfreundlicher." (kannst du schon, aber beweisen kannst du es nicht). Audi hat am Anfang bei den etrons auch mit 0g CO2/km im Betrieb geworben. Das haben sie ganz schnell wieder gelassen. Weil es faktisch nicht (immer) stimmt und mittlerweile ist es strafbar Produkte "einfach so" mit Nachhaltig oder Umweltfreundlich zu bewerben. Du musst es belegen können. Warum ist es umweltfreundlicher/nachhaltiger?
Anschaffung:
Okay, also das E-Auto
mittlerweile (Also war es das bisher nicht) günstiger, solange es
kein Kleinwagen ist. Das sind schon 2 Bedingungen.
Nur zu behaupten: "Es ist günstiger in der Anschaffung." ist pauschal also schon mal nicht möglich.
Beispiel Ford F150 (XLT-Ausstattung): Verbrenner: $47.730 Lightning: $62.995
https://www.ford.com/trucks/f150/?fmccmp=lp-trucks-mid-hp-f-150
https://www.ford.com/trucks/f150/f150-lightning/2024/?fmccmp=lp-trucks-mid-hp-f-150-lightning
Das sind läppische $15.000 Aufpreis für den Lightning bei vergleichbarer Ausstattung.
Beispiel Mercedes E-200 Limousine 76.500€ - 83.200€ und EQE 300: 80.800€ - 90.100€
https://www.mercedes-benz.de/passen...name-asc&emhfuelType=PETROL,ELECTRIC#vehicles
Wieder im Schnitt 6000€ mehr.
Beispiel Volkswagen:
Prämien kenne ich jetzt nicht. In der Passatgröße knapp 15.000€ mehr. In der Kompaktklasse immerhin 8.000€.
Alles keine Kleinwagen und so jetzt gerade unter den Links/auf der Homepage bestellbar. ... also aktuell.
Schneller:
Unter den o.g. Bedingungen (nur max. 140km am Tag) mag es also sein. Gehe ich mit. Ich habe 50km pro Tag und lade alle 3-5 Tage auf Arbeit. Mich hat seit Wochen keine Ladesäule oder eine Tankstelle gesehen. Dann habe ich tatsächlich keinen "Zeitverlust" durch das Tanken....
Komfort:
Wenn du nur die Funktion der Klima meinst. Dickes ja. Die Klima und Heizung per App zu starten und die Kiste vorzuklimatisieren ist tatsächlich ein Funktion, die ich super finde und häufig nutze.
Dann schreib es aber dazu. Pauschal zu behaupten, der Komfort eines E-Autos ist höher, ist Ansichtssache.
Wenn du den Komfort im Ganzen siehst: würdest du das E-Auto komfortabler sehen, wenn du im November bei 5 Grad, Regen und Wind versuchst deine Ladekarte an der freistehenden Säule gangbar zu machen? Komischweise sind die Tankstellen alle überdacht. Die Säulen stehen ungeschützt in der Gegend rum.
Zuverlässiger/Haltbarer:
Wird die Zeit zeigen. Es gibt Teslas mit 800.000km.....es gibt aber auch genug Verbrenner (T4, Passat, Golf, E-Klassen, Volvos) die 800.000km und mehr gehalten haben oder halten.
Was ist jetzt haltbarer? Was ist für dich haltbarer?
Fazit:
Wir sollten alle daraus lernen, dass die ganze Geschichte sehr individuell zu rechnen und zu betrachten ist. Pauschalurteile auf beide Seiten sind da kaum zutreffend.
Schön formuliert
@GrandSanta
2. Fazit
Ich habe kein Problem damit, dass manche lieber Verbrenner fahren, dass sie das besser finden und lange daran fest halten wollen. Nur steht einfach dazu! Und versucht nicht besseres schlecht zu reden, damit ihr euch mit schlechterem wohl fühlt
Ersetze Verbrenner durch E-Autos
Noch steht nicht klar fest, was auf lange Sicht
besser ist. Es gibt nur 2 Parteien, die erbittert das von sich zu behaupten.
Zumal "besser" immer auch subjektiv ist.