Hallo rene.c,
Hoffe ich konnte etwas zur Aufklärung beitragen
Oh ja, danke, ich habe eine Aufstellung der Urban Legends der Klimatechnik dringend gesucht.
Ein Filtertrockner sollte eigenlich laut Klimaanlagenhersteller alle 2 Jahr getauscht werden genau wie die Wartung einer Klimaanlge alle 2Jahre fällig wäre.
Den Trockner tauscht kaum einer ,ist alle 2 Jahre auch etwas übertrieben aber Vorschrift.
Wo steht das? Ich habe das noch bei keinem Anlagenhersteller, Kompressorhersteller, Fahrzeughersteller etc. gelesen. Nachweis bitte.
Nach jeder 3 Wartung und vor allem bei jedem Teiletausch dringend Notwendig
Warum?
Ich habe bereits geschrieben, dass beim "Teiletausch", also beim öffnen der Anlage der Trockner getauscht wird. Eine andere Notwendigkeit erschließt sich mir nicht.
Das die Klimaanlge unter Druck steht stimmt ,es entsteht aber trotzdem Feuchtigkeit im system durch Warm / kalt usw. und der Trockner sättigt sich
des weitern siebt er auch den Abrieb des Kompressors aus und wenn der Tockner gesätigt ist ,löst er sich auf und die kügelschen verstopfen die Anlage (Expansionsventil) was zu Leistungsabfall/ausfall und zu Kompressorschäden führt
Wie entsteht in einem System ohne Sauerstoff (O) chemisch Feuchtigkeit (in Vulgo Wasser oder Wasserdampf H²O). Bitte erklären.
Hast du schon mal einen Trockner aufgeschnitten? Ich schon. Da ist ein Klotz gepresstes Silicagel drin, der vom Kältemittel umspült wird und ein dünnes Fließ . Der Trockner, den ich aufgeschnitten habe, war 17 Jahre eingebaut und zeigte keinerlei Verschmutzung oder Feuchtigkeit. Nach zwei Stunden an der Luft war er schwarz und gesättigt.
Richtig ist: Wenn der Trockner
notwendigerweise nicht getauscht wird, löst sich nach Übersättigung der Silicablock langsam auf und die Kügelchen verteilen sich in der Anlage. Probleme am E-Ventil ja, Kompressorschaden eher nicht.
Klimaanlage verliern pro Jahr auch ca 10% Kältemittel( difundiert durch die Schläuche usw.) und wenn die Kältemittelmenge nachläst findet auch ein schlechter "Öltransport" statt und es kann zu Schäden kommen
Mein Lieblingsthema! Diffusion! Ich glaube ja, dass für Kälteanlagenbauer und KFZler mit Klimakurs extra Sprachkurse existieren: "Dif-fu-sion! Und jetzt alle: Dif-..."
Tatsache ist:
1. Klimaanlagenhersteller geben einen möglichen Kältemittelverlust von 10% pro Jahr an. Genauso halten Motorenhersteller 1,5l-2,5l Ölverbrauch auf 1000km für normal.
2. In Datenblättern für Industrieschläuche werden Diffusionstabellen und Diffusionswerte für gasförmige und flüssige Stoffe angegeben. Ja, das Universum besteht aus Atomen welche sich zu Molekülen zusammensetzen und hin und wieder mogelt sich ein kleines Kältemittelmolekül an den dichten Gummimolekülen vorbei.
Als Hinweis: Das gilt genauso für Benzin, Gas und Wasserschläuche. Wenn ich meinen Wasserschlauch im Garten verteile muss ich also nicht gießen. Meine Frau glaubt das nicht. Würde ich ihr allerdings von der Diffusion der Gasschläuche ihres Herdes erzählen, würden wir in einem Feuerball vergehen, oder?
3. Kälteanlagen im KFZ sind hohen Belastungen ausgesetzt, werden oft schlampig montiert, viele Bauteile (z.B. Dichtringe) sind minderwertig und der Verbraucher nutzt sie nicht immer optimal Bestimmungsgemäß. Dadurch
können Undichten an Verschraubungen, an der Wellendichtung des Kompressors, evtl. sogar an gescheuerten Schläuchen entstehen, müssen aber nicht.
Aus erstens bis drittens wurde dann die urbane Legende des Kälemittelverlusts durch diffundierende Schläuche konstruiert. Tatsache ist: Wenn Diffusion die einzige "Undichte" darstellt und Rissbildung durch Alterung ausgeschlossen wird, ist vom Auto schon lange nix mehr da, bis sich das letzte R134a Molekül durch den Gummi gedrängelt hat.
Für den "Klimatechniker" ist die Diffusion aber eine willkommene Ausrede um nicht aufwendig an schwer zugänglichen Verschraubungen nach Undichten suchen zu müssen.
Tatsache ist, dass Autoklimaanlagen sicherlich Problem behaftet sind, die hier vorgetragenen Lösungsansätze aber nicht zur Problemlösung sonder eher zur Gewinnmaximierung bei Aufwandsminimierung dienen.
Ich arbeite selbst seit 25 Jahren im Kundendienst (keine Autoklimaanlagen) und habe dabei die Erfahrung gemacht, dass ein offener Umgang mit dem Kundenpack am ehesten zum Ziel führt. Der Versuch, den Leuten was verkaufen zu wollen, was sie nicht brauchen geht spätestens dann nach hinten los, wenn sie einem auf die Schliche kommen. Aber dazu ist ein fundiertes Fachwissen notwendig, das können die wenigsten vorweisen.
Zum "Öltransport": Undichten an der Anlage lassen nicht nur Kältemittel sondern auch Öl aus dringen. Um es mit deinen Worten auszudrücken: Ich vergleiche das immer mit einer Ölpumpe die aus einer leeren Ölwanne saugt.
Steht aber auch wieder auf der Kippe weil sie festgestellt haben das es wenn es verbrennt hochgradig giftig ist
Keine Ahnung ob die Flusssäure, welche bei der Verbrennung entsteht, toxisch ist. Sicher ist es die aggressivste Säure, die ich kenne. Frisst sich sogar durch Glas.
Ich habe mich nur gewundert, weil früher bei Kältemitteln für Endverbraucher die Eigenschaften Ungiftigkeit und Nichtbrennbarkeit im Vordergrund standen.
Da sieht man mal wieder, wie wichtig der Klimaschutz ist!
Gruß Reinhold
PS: Ich weiß ja dass das Auto euer liebstes Kind ist, vergesst aber die Wartung an euren Kühlschränken nicht. In einem aufgeheizten Auto kann man noch irgendwie fahren, aber warmes Bier kann man nicht trinken. :twisted:
PPS: Den Pollenfilter der Klimaanlage regelmäßig zu tauschen halte ich für eine gute Idee. Das kann man aber auch selber bewerkstelligen und der Zustand lässt sich nach Sichtung leicht beurteilen.