Irgendwie verstehst du das glaube ich nicht?!
Mhmm, hier denke ich eher, dass Du nicht verstehst, auf was ich eigentlich hinaus will. Oder wir missverstehen uns bei dem Punkt ganz allgemein...
Mir ist schon klar, dass ein von vornherein auf Elektroantrieb konzipiertes Fahrzeug auch entsprechende Vorteile bringt, die durch einen einfachen Systemkomponentenaustausch nie in der Form realisierbar wären,
aber... deshalb muss sich die Frontansicht des E-Fahrzeuges doch nicht von dem des Verbrenner-Modells unterscheiden
, ebenso wenig die Heckansicht oder die Seitenansicht. So ein E-Ram muss auch weder länger, noch kürzer sein - auf deutsch gesagt, geht es um
das Gesamterscheinungsbild.
Natürlich geht es nicht im Ansatz darum, dem jetzigen Gen. 5 einfach mal eben so einen E-Motor zu verbraten, sondern viel mehr darum, bei der Folgegeneration entweder eine gemeinsame Basis zu entwickeln, die alle Antriebsarten gleichermaßen abdecken kann, oder eben speziell für die E-Variante eine eigene Basis zu entwickeln, sich im Gesamterscheinungsbild aber wenig bis gar nicht zu unterscheiden.
Du vergisst dabei auch ein wenig, dass der Ram in den USA / Kanada die drittstärksten Verkaufszahlen aufweist - und das sind Stückzahlen im Ganzen, die nicht von schlechten Eltern sind. Und die will/soll/muss man sich natürlich erhalten. Aus unternehmerischer Sicht durchaus nachvollziehbar, wie ich meine.
In Sachen Marketing und Absatzoptimierung sind diese ganzen Designunfälle der E-Mobilitätsentwicklung nämlich grundsätzlich mal Quark, zumindest auf eine Serienproduktion bezogen. Als Innovationsträger kein Thema, als Massenmodelle oft mehr als untauglich - und auch ein Grund, warum dezent abgewandelte Formen (Audi e-tron, Tesla Model 3, Renault Zoe usw usw usw usw) weit mehr Interesse beim 08/15 Verbraucher wecken, als sowas wie Teslas CyberTruck oder andere E-Studien im völlig übertrieben abgespace'ten Design. Das macht sich nicht nur in der Automobilentwicklung bemerkbar, sondern hat in fast allen Branchen nahezu die gleiche Relevanz.
Der Rivian in allen Ehren (ich find den nicht mal so schlecht), wurde komplett und von Grund auf als E-Pickup neu entwickelt, hat also weder eine Bestandskundschaft, noch unterliegt er irgendwelchen marketingtechnischen Folgeabhängigkeiten. Viel mehr handelt es sich um ein völlig neues Produkt, für den ein völlig neuer Kundenkreis generiert werden muss/wird. Ist also mit einem Bestandsfahrzeug gar nicht vergleichbar.
bei einer EAutokonstuktion könntest du 150-200 kw rein bauen, einfach weil die gesamte Architektur darauf ausgelegt ist (bitte bedenke Kühlungssystem muss da sein, Heizsystem sollte da sein (je für die Batterie), Batterie sollte einfach als kompaktes System schnell ausbaubar sein).
Dann verbaust du 2 EMotoren, einer vorne einer hinten, auf Grund der Konstruktion bassierend auf Verbrenner, wirst du da kaum Platz sparen (vgl. dazu mal EQC und GLC, oder die Niros da sieht man das 1:1), das bedeutet Schluss endlich! Beim Ram... bekämst du mehr Drehmoment als ETruck, aber nicht wesentlich mehr PS und mit 100 kw viel zu wenig Reichweite vermutlich so um die 250-300 km.... dafür wird das ganz noch teurer:
Also ich bin kein Techniker, aber den neuen Akku-Generationen unterstelle ich mal, dass die bei gleicher Leistung doch nochmal etwas kleiner, leichter und kostengünstiger sein werden. Zudem unterstelle ich mal, dass selbst ein jetzt vorhandener, normaler Leiterrahmern mit kleinen Modifikationen schon problemlos für einen 150 bis 200 kw Akku ausreichend Potenzial bieten würde. Die Betonung liegt hier bei "
mit kleinen Modifikationen" und gilt in erster Linie mal für die Folgegeneration des jetzigen Modells.
Zitat: "Das gilt auch für Untersuchungen von IBM, bei denen die Forscher eine Lithium-Luft-Batterie mit höchster Priorität einstufen. Sie soll eine Energiedichte von etwa 1 kWh/kg aufweisen. Eine Batterie mit einer Leistungsdichte von 150-kWh-Einheit würde dann nur etwa 150 kg wiegen und eine Strecke von 800 km zurücklegen können. Eine serienreife Batterie steht aber frühestens 2020 zur Verfügung. Das sind nur einige Beispiele weltweiter Aktivitäten."
Leistungsstarke Akkus mit 250 oder gar 300 kw bei relativ geringem Eigengewicht sollten dann eigentlich in 6,7 oder 8 Jahren kein Thema mehr sein. Mir ist auch schleierhaft, warum ich zwingend 2, 3 oder 4 E-Motoren brauche. Ein leistungsfähiger, großer E-Motor anstelle des Verbrennermotors - und schon kann die Restperipherie des kompletten Antriebsstranges weitestgehend erhalten bleiben. Wenn das Akku-Gewicht zukünftig derart sinkt, wäre der Gewichtsunterschied zum Verbrenner wohl kaum bis gar nicht mehr gegeben. Eher würde das Gesamtgewicht noch abnehmen - und damit Reichweite oder Zuladung steigern...
Noch kurz zu den Kosten... Eingepreist sind hier ja für ein neues Auto auch immer die Entwicklungskosten von mehreren Milliarden Doller/Euro. Wenn man die also minimieren kann, indem man nur einen Teil der Gesamtperipherie abändert, wenn man Fertigungsstraßen weitestgehend beibehalten und die gesamte Ersatzteil- und Zulieferkette in geändertem Umfang weiter nutzen kann, sehe ich keinerlei Veranlassung, warum ein E-Ram der Gen. 6 dann noch zwingend teurer sein müsste, als sein Verbrenner-Kollege...
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Eine Frage bleibt wie immer bestehen - ob sich E-Mobilität am Ende als einziges Antriebskonzept durchsetzen oder doch nur ein Alternativantrieb unter anderen bleiben wird, darf mal dahingestellt bleiben. Müssen wir uns in 20 oder 30 Jahren nochmal drüber unterhalten...