Nein, deine Reifengedanken sind falsch. Du willst ja nicht die Wegstrecke messen, sondern die Umdrehungen. Und bei beispielsweise 4 Kardanwellenumdrehungen, macht dein Rad eine Umdrehung, egal ob du kleine Räder oder Traktorräder dran hast. Eine Umdrehung bleibt eine Umdrehung, mit dem Traktorrad legst du nur eine längere Wegstrecke zurück, aber das spielt ja hier keine Rolle. Wichtig ist, das das Fahrzeug auf dem Boden steht und rollt, erst Recht bei ungesperrten Achsen. Hast du den Wagen auf der Bühne und die Räder hängen frei, verfälscht du das Ergebnis, da sich, wenn du an der Kardanwelle drehst, dein "Messrad" (also z.B. das linke Hinterrad) nicht kontinuierlich dreht, sondern auch mal stehen bleiben kann und sich dafür das Rad auf der anderen Seite dreht (in die entgegengesetzte Richtung).
Geh wie folgt vor:
Stell den Wagen auf eine halbwegs ebene Fläche. mach an der Kardanwelle einen Kreidestrich (waagerecht) und am einem Rad (auf 6 Uhr Position). Jetzt schiebst du den Wagen (oder eine zweite Person fährt ganz langsam) genau eine Radumdrehung nach vorn (also bis der Kreidestrich am Rad wieder auf 6 Uhr-Position steht). Du legst dich neben den Wagen, so das du über die Strecke, die Kardanwellenumdrehungen zählen kannst.
3 1/4 Kardanwellenumdrehungen bedeuten eine Übersetzung von 3.23 :1, knappe 4 Umdrehungen 3,90 : 1, knapp über 4 Umdrehungen 4,10: 1. Ganz einfach das.
Alternativ kannst du auch das Diff. öffnen und die Zähne je vom Tellerrad und Kegelrad zählen und dann Anzahl Zähne Tellerrad (das große, was sich in Fahrtrichtung dreht) durch Anzahl Zähne Kegelrad (sitzt auf der Welle die vorn rausguckt und mit der Kardanwelle verbunden ist) teilen.
Meist ist an einer Diff.-Deckel-Schraube eine Blechfahne, auf der die Übersetzung steht (z.B. 3.23), aber wenn Teller-/Kegelrad gewechselt wurde und die Fahne nicht, stimmt´s auch nicht mehr, also doch besser Zähne oder Umdrehungen zählen.