Ja, beim Thema LPG scheiden sich wohl nach wie vor die Geister. Der Rückgang an Fahrzeugen mit LPG dürfte da sicher auch an der bevorstehenden Abschaffung der Förderung liegen, die Viele verunsichert. Hab da schon die dollsten Überzeugungen gehört, angefangen von bevorstehenden Literpreisen um die 1,45 Euro bis hin zur Kompletteinstellung von Lieferketten und sogar LPG-Verboten - also auch relativ viel Unsinn...
Chrysli dürfte in dem Punkt schon Recht haben, denn selbst ein späterer LPG-Literpreis von 75, 80 oder 85 Cent wird im Vergleich zu erwartbaren Spritpreisen um die 1,60 oder 1,70 Euro nach wie vor die günstigere Alternative bleiben.
Mir ging es persönlich aber auch eher darum, was denn seitens Regierung und Autohersteller möglich wäre - wenn man es nur wollte. Eine CO2-Reduzierung um schlagartig 40 oder 50% bei Neuwagen wäre ja durchaus eine Option. Wenn man dann unter Umständen noch den Einbau einer Gasanlage bei Nicht-Neuwagen mit x% fördern und Unklarheiten zur Zukunftssicherheit von LPG beseitigen würde, wäre das meines Erachtens ein guter und vor allen Dingen auch sinnvoll wie real in kürzester Zeit umsetzbarer Fortschritt, der sich deutlich bemerktbar machen sollte.
Aber auch die anderen, hier genannten Technologieentwicklungen, wären sicher nicht zu verachten. Deutschland ist in Sachen E-Mobilität doch mehr oder weniger noch Entwicklungsland und 50 andere Länder, viele auch innerhalb Europas und der EU selbst, stehen dem noch um ein Vielfaches nach. In vielen Ländern spielt E-Mobilität faktisch noch keine bedeutende Rolle und wird es auch in 5, 10 oder 15 Jahren nicht, unabhängig davon, was die EU will oder nicht will.
Insofern ist dieser zwangsgerichtete Tunnelblick hin zur E-Mobilität auch ein Stolperstein in der EU-Politik selbst, wenn auch nur einer von Vielen. Das Herrschaftsgebahren der EU (in Bezug auf solch umfassende Entscheidungen wie Euro-7, E-Mobilität, Migration usw usw usw), in Verbindung mit einem kurz vor dem Zusammenbruch stehenden Finanzsystem, wird früher oder später ein Maß an Gegenwehr erleben, welches die Frage aufwirft, ob es langfristig wirtschaftlich tatsächlich klug ist, eine Schlüsseltechnologie wie die Automobilindustrie derart zu knebeln und teilweise sogar zu vernichten...
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Zur Fahrzeugwahl selbst, die Wahl zwischen Diesel und Benziner fiele mir im Falle eines 2500'ers oder 3500'ers zugegebenermaßen auch nicht leicht, zuweilen der große Cummins ja auch nicht im Ansatz mit dem kleinen EcoDiesel'chen (
) vergleichbar ist, der sich für mich als persönliche Nullnummer in technischer Hinsicht erwiesen hat. Insofern bin ich ja wirklich froh, seit Mai des letzten Jahres endlich meinen Hemi-V8 Benziner zu fahren...
Am Ende kommt es wohl wirklich in erster Linie darauf an, was man mit dem Wagen vor hat. Ne Weltreise ist dann doch was anderes, als Samstags mit Mutti zum Einkaufen zu fahren oder ein zwei-/dreiwöchiger Urlaubstripp nach Italien, Spanien oder Kroatien. Kommt also darauf an, was in den Weltreiseländern eher verfügbar sein wird, Benzin und Gas oder schnöder Diesel. Ich nehme mal an Letzteres, wobei dann auch die Anfälligkeit der jeweiligen Systeme zur Debatte steht. Allerdings fällt der Cummins da ja eher gensauso wenig unangenehm auf, wie der Hemi.
Die Charakteristik des Cummins ist natürlich auch nochmal ne andere Hausnummer. Über 1000 Nm bei derart niedriger Drehzahl klingt ja echt nicht schlecht, rund 12.000 Euro Aufpreis (bei 9.000 US$ Preisaufschlag) allerdings auch nicht. Macht nach Abzug der Kosten für eine Gasanlage halt rund 8.000 Euro, die man theoretisch mit einem LPG-betriebenen Benziner durchfeuern könnte. Kommt man schon ein paar Kilometerchen weit. Also auch ne rechnerische Frage.
Allerdings gehe ich auch eher vom Normalgebrauch als DailyDriver zu meinem persönlichen Streckenprofil aus. Welches Fahrzeug sich für den geplanten Umbau besser eignet, kann ich deshalb mangels Wissen auch nicht wirklich beurteilen, aber ich tendiere aus dem Bauch heraus eher für den Cummins...