Wie viele Studien möchtest du, die das belegen? Um einen kurzen Überblick zu geben kommt es natürlich auf das Modell an, aber im Regelfall ist der CO2-Rucksack eines E-Autos gegenüber einem Verbrenner nach 40-80.000km abgebaut.
Was die Studien unserer Regierung und / oder diverser, der Thematik zugewandten Organisationen wert sind, hat man bereits oft genug festgestellt. Nichts... Am besten war wohl die Studie der DUH 2021, die faktisch in der Luft zerrissen wurde. Man hat halt mal eben einen der größten deutschen Verbrenner SUV (erinnerlich Mercedes GL) mit dem wohl seinerzeit am kleinsten zu findenden E-Auto (Dacia Spring) verglichen. Witzig, aber in etwa so sinnvoll, wie des Papstes Zipfel...
Du schreibst 40 bis 80 Tkm, andere Studien beschreiben eher 130 bis 160 Tkm. Auch von 200 Tkm war schon die Rede. Dummerweise aber auch nur auf eine theoretische Lebensdauer von X Jahren bezogen und ungeachtet der Tatsache, dass das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Deutschland nur knapp unter 10 Jahren liegt. Dazu kommt, dass in den meisten Studien gar nicht alle Werte beim E-Auto herangezogen werden, beim Verbrenner hingegen auch gern und schnell mal mit Werten übertrieben wird. Eine vakante und vertrauenswürdige, weil wirklich unabhängige Studie dazu, hab ich noch nicht gesehen... Wer zahlt, bestimmt meist auch die Richtung - in die eine wie auch in die andere Richtung...
Das kommt massiv auf die Nutzungsdauer an. Klar, wenn du einen Neuwagen kaufst und den nach 3 Jahren und 45.00km wieder verkaufst und nur öffentlich lädst wird das wahrscheinlich nichts.
Wenn wir über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren reden und annehmen, dass die Treibstoffkosten sich so entwickeln wie in den letzten 10 Jahren und wenigstens 50% zu Hause geladen werden sieht das schon ganz anders aus. Und wenn es noch kostenlosen Fahrstrom z.B. beim Arbeitgeber gibt wird es ein No-Brainer.
Hier stimme ich Dir teilweise zu, aber teilweise spiegelt es auch kaum die Realität wieder. Kostenlosen Strom beim Arbeitgeber wird es nicht geben, da spielen einfach unsere Gesetze im Sozialversicherungsrecht nicht mit. Und wenn 70 oder 75% der Leute nun mal zu Hause nicht laden können und Laden auf Arbeit oft auch nicht möglich ist oder vom Gesetzgeber erschwert wird, dann ist die 50% Annahme des zu Hause oder auf Arbeit ladens eben doch ein Stück weit unrealistische Träumerei. Das wird einfach nicht passieren - bis nicht entsprechende Gesetze geändert werden.
Wäre machbar, wenn die Batterietechnik mal soweit ist, dass (alle) E-Autos mindestens 450 bis 500 Km Reichweite haben und nur 10 Minuten auf 90% am Lader brauchen. Wenn es dann auch noch so viele öffentliche Lader gibt, wie Tankstellensäulen pro 1000 Einwohner, würde ein Schuh daraus. Den meisten würde es dann sicher auch egal sein, wenn das Laden 2 oder 3 Minuten länger dauert als das Tanken...
Kommt auf die Nutzung an. Wenn du (wie es ja scheinbar sehr viele hier regelmäßig machen) oft über 1.000km am Tag mit höchstens einer 5-Minuten Pikelpause ist die Nutzung schon eingeschränkt. Auch wenn du regelmäßig mit 250km/h+ über die Autobahn rast ist ein E-Auto nicht die richtige Option.
Wenn du aber viel Stadtverkehr fährst, gerade in Großstädten und einen eigenen Parkplatz zu Hause oder bei der Arbeit hast sieht das schon anders aus.
Sorry, da bist aber gerade inhaltlich versehentlich auf dem völlig falschen Bahngleis ausgestiegen...
Ob hier jemand tatsächlich 1000 Km am Tag runterjodelt, bleibt mal dahingestellt, ich hab da meine Zweifel von Ausnahmen mal abgesehen, aber man könnte es zumindest, wenn man wollte. Und ob hier Leute ständig mit 200 Km/h+ unterwegs sind, ist mir auch relativ egal, aber man kann es (aus technischer Sicht zumindest). Der Rest, tut mir leid, spiegelt doch einfach nur wieder, dass man es irgendwie hinbekommen kann - aber die Einschränkungen bestehen doch deshalb trotzdem. Die sind ja deshalb nicht weg. Und dafür doll man am Ende auch noch mehr bezahlen?
Dann kommen ja auch noch diverse andere Einschränkungen hinzu (mal mehr, mal weniger)... Fahrzeuggröße, Anhängelast, fehlende Karrosserieformen, höhere Kaufpreise, Niedrigere Wiederverkaufswerte, kein in Typ und Preis vergleichbarer Gebrauchtfahrzeugmarkt, Nutzbarkeit auf dem Land, Nutzbarkeit im Ausland, teilweise höhere Allgemeinkosten, teilweise Parkverbote für E-Fahrzeuge (in Tschechien schon sehr häufig gesehen) usw usw usw...
Übrigens ist mir durchaus bewusst, dass ein Gebrauchtwagenmarkt mindestens 20 bis 25 Jahre braucht, um dem Verbrennerangebot zumindest gleichzusetzen, aber das ist halt 1 Punkt, der sich irgendwann mal von allein ergeben wird, die anderen Punkte hängen wiederum von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.
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Der Grundtenor wird in der gesamten Diskussion eh immer vergessen - man will doch gar nicht, dass es für alle funktioniert und leistbar ist. Der Individualverkehr soll eingeschrumpft werden, von 6 Millionen Fahrzeugen war die Rede, jetzt haben wir was um die 46 Millionen. Also wieder back to DDR, wo letztlich nur eine privilegierte Schicht Auto gefahren ist (oder eiserne Sparer und Dauerwartende). Der Pöbel soll gefälligst Bus und Bahn fahren. Der feuchte, grüne Traum eben...