FIRSTRAM
QuadCab
Wechsel der Bremsbacken der Feststellbremse ( Handbremse / Park Brake / Parking Brake )
Das Foto ganz unten, zeigt die rechte Seite.
Vorgeschichte:
Die HU-Plakette hatte ich als der RAM 2014 drei Jahre alt war
und ca. 32tsd. km auf dem Zähler hatte, nur GANZ knapp bekommen,
weil die Feststellbremse hinten links zu wenig Bremskraft aufbringen konnte.
Jetzt vor der Plakette im vierten Jahr, war ich kurz
auf einem Rollenprüfstand und das Fazit war, das die
Feststellbremse hinten links ganz weit unter den
erforderlichen Werten blieb, insbesondere der Wert
der Bremskraft-Gleichmäßigkeit war extrem schlecht.
Ein junger HU-Prüfer meinte, es läge wohl
am festgerosteten Automatik-Nachstell-Keil.
Also habe ich "heute" nachsehen wollen,
woran es lag und ob ich es gangbar machen kann.
Schon vor einigen Monaten hatte ich (zum GLÜCK) bei Rockauto
Bremsbacken nebst Kleinteilesatz in Vorahnung gekauft.
>> Start <<
Am unteren Stoßdämpferlagerbock die linke Hinterachse aufgebockt.
Felge demontiert.
Die kleine Flügel-Sperrscheibe mittels Flachzange
und Lederhandschuh "abgeschraubt".
Zwei Bremssattel-Sechskantschrauben (?SW20?) waren mit Schraubensicherung
fest und liessen sich mit Faust-Karateschlag auf den Knarrengriff lösen.
(Später wieder mit Loctide-mittelfest und 168Nm montiert)
Eine Flachstange (ca. 2x4cm hatte ich gerade) ca. so lang wie die Bremsscheibe
im Durchmesser, plus zwei festgezogene Schraubzwingen und ein sehr großer
Kunststoffhammer haben die Bremsscheiben mit einem Schlag gelöst.
Der linke Belag (HiLi) war unten zu 70Prozent vom Stahlträger abgelöst.
Das ist sicher nicht die Ursache, aber auch schon mal schlecht.
Die Beläge sind bzw. waren geklebt!
Einer der vier "Ankerpunkte/Stützpunkte" der rechten Bremsbacke war
fest gerostet. Das muß die Ursache für die schwache Bremskraft gewesen sein.
Der abgelöste Bremsbelag war nur noch 60 Prozent so ****,
wie der Belag der schwergängigen rechten Bremsbacke.
Also stand fest, die neuen Backen kommen nun zum Einsatz.
Diese sind erstaunlicherweise ca. 4-5mm breiter.
Somit mußten (ICH wollte es so) in der Bremstrommel beide Rostränder
abgeschmirgelt werden. An der linken Bremstrommel kam der Geradschleifer zum Einsatz,
rechts genügte 60er Schmirgel. Rechts war alles in einem besseren Zustand! :shock:
Zurück zur Demontage der Bremsbacken:
Da wo die zwei Zugfedern das längere ungewickelte Ende haben, habe ich
per Schraubendreher die Backen aus der kürzeren Gabelung heraus gehebelt.
Die eine (HL/rechte) Backe stand nun schief aber dichter beieinander.
Nun konnte ich die einzelne obere Feder per Schraubendreher
in den Spalt der letzten Windung pressen und so die Feder aushängen.
Dann habe ich die zwei Blechklammern, die die von hinten
eingesteckten losen Stifte anziehen, damit die Bremsbacken
axial an den Bremsträger gepreßt werden, gelöst.
Nun konnte ich die Bremsbacken oben nach außen klappen
und die beiden unteren Federn aushebeln.
Rost hier und da minimiert, das Fett das dem Kleinteilesatz beilag,
habe ich auf die erkennbaren Rost-/ und Scheuerstellen am Bremsträger
ganz dünn aufgetragen und auch ganz wenig in den Gabeln der vier Ankerpunkte.
Bei der Montage war das Schwierigste:
die zwei Blechklammern wieder auf bzw. unter die zwei losen Stifte zu bekommen.
Ich habe die Gabelenden der Blechfeder etwas nach unten gebogen. Das half.
Ich habe vorzugsweise wieder die alten Stifte und Blechklammern genommen!
Die Montage der Federn ging rel. leicht nur mittels zwei Schlitz-Schraubendreher.
Zuerst habe ich die zwei langen Federn unten montiert, dann oben
den Stellrad-Spreizer und zuletzt die kleine Feder oben.
Bevor ich die Felgen montierte, habe ich den Spreizer am Sternrad
so eingestellt, daß die Bremstrommel sich gerade noch mit Kraft
drehen ließ. Dann habe ich den Fußhebel manuell mehrfach betätigt
und dabei den Lösegriff festgehalten. Danach die Stellradjustage korrigiert.
Drei Zähne habe ich dann wieder Richtung lose gedreht.
Für die RECHTE Seite habe ich dann "nur noch" zwei Stunden benötigt.
Alleine für die letzte Blechklammer hatte ich 20Minuten benötigt.
Auf der rechten Seite ist das Spreizer-Stellrad unten!
Als Rechtshänder empfand ich die rechte Seite umständlicher zu machen.
Abschließend habe ich eine kleine Probefahrt mit einigen Bremsungen gemacht.
Damit die Bremstrommeln Zeit zum Abkühlen haben, hatte ich aufgeräumt usw..
Dann habe ich die Stellrädchen auf beiden Seiten wieder so fest gedreht,
daß ich den Reifen gerade noch manuell verdrehen konnte. Nun zwei Zähne
Richtung lose.
Die gesamte Hinterachse aufgebockt.
Dann wieder manuell mehrfach den Fußhebel betätigt und nun den
Feststellbrems-Fußhebel so fest betätigt, daß sich ein Rad
kaum noch manuell verdrehen ließ. Das linke Rad war nun fester.
Also nun wieder das linke Bremsseil gelockert.
Per Rohr-Steckschlüssel 12/13 nebst Knebel und Wasserpumpenzange,
habe ich dann auf der linken Fzg.seite unten die Mutter
auf der M6-Gewindestange deutlich gelöst und fast wieder
auf die alte Position gestellt. So lange, bis per Feststellbremse
beide Räder gleich leicht bzw. gleich schwer verdrehbar sind.
>> FERTIG. <<
Für mich war es nach 35Jahren das erste Mal, wo ich solche Arbeit machte.
Die gesamte Aktion (Garage auf bis Garage zu) hat mich sieben Stunden gekostet.
Jemand mit Erfahrung und womöglich den passenden Spezialwerkzeugen,
schafft das sicherlich in weniger als der halben Zeit und noch eleganter.
edit:
Jeder handelt für sich selbst verantwortlich!
Dieser Bericht ist keine Aufforderung diese Arbeit an der Bremsanlage selbst durchzuführen!
Das Foto ganz unten, zeigt die rechte Seite.
Vorgeschichte:
Die HU-Plakette hatte ich als der RAM 2014 drei Jahre alt war
und ca. 32tsd. km auf dem Zähler hatte, nur GANZ knapp bekommen,
weil die Feststellbremse hinten links zu wenig Bremskraft aufbringen konnte.
Jetzt vor der Plakette im vierten Jahr, war ich kurz
auf einem Rollenprüfstand und das Fazit war, das die
Feststellbremse hinten links ganz weit unter den
erforderlichen Werten blieb, insbesondere der Wert
der Bremskraft-Gleichmäßigkeit war extrem schlecht.
Ein junger HU-Prüfer meinte, es läge wohl
am festgerosteten Automatik-Nachstell-Keil.
Also habe ich "heute" nachsehen wollen,
woran es lag und ob ich es gangbar machen kann.
Schon vor einigen Monaten hatte ich (zum GLÜCK) bei Rockauto
Bremsbacken nebst Kleinteilesatz in Vorahnung gekauft.
>> Start <<
Am unteren Stoßdämpferlagerbock die linke Hinterachse aufgebockt.
Felge demontiert.
Die kleine Flügel-Sperrscheibe mittels Flachzange
und Lederhandschuh "abgeschraubt".
Zwei Bremssattel-Sechskantschrauben (?SW20?) waren mit Schraubensicherung
fest und liessen sich mit Faust-Karateschlag auf den Knarrengriff lösen.
(Später wieder mit Loctide-mittelfest und 168Nm montiert)
Eine Flachstange (ca. 2x4cm hatte ich gerade) ca. so lang wie die Bremsscheibe
im Durchmesser, plus zwei festgezogene Schraubzwingen und ein sehr großer
Kunststoffhammer haben die Bremsscheiben mit einem Schlag gelöst.
Der linke Belag (HiLi) war unten zu 70Prozent vom Stahlträger abgelöst.
Das ist sicher nicht die Ursache, aber auch schon mal schlecht.
Die Beläge sind bzw. waren geklebt!
Einer der vier "Ankerpunkte/Stützpunkte" der rechten Bremsbacke war
fest gerostet. Das muß die Ursache für die schwache Bremskraft gewesen sein.
Der abgelöste Bremsbelag war nur noch 60 Prozent so ****,
wie der Belag der schwergängigen rechten Bremsbacke.
Also stand fest, die neuen Backen kommen nun zum Einsatz.
Diese sind erstaunlicherweise ca. 4-5mm breiter.
Somit mußten (ICH wollte es so) in der Bremstrommel beide Rostränder
abgeschmirgelt werden. An der linken Bremstrommel kam der Geradschleifer zum Einsatz,
rechts genügte 60er Schmirgel. Rechts war alles in einem besseren Zustand! :shock:
Zurück zur Demontage der Bremsbacken:
Da wo die zwei Zugfedern das längere ungewickelte Ende haben, habe ich
per Schraubendreher die Backen aus der kürzeren Gabelung heraus gehebelt.
Die eine (HL/rechte) Backe stand nun schief aber dichter beieinander.
Nun konnte ich die einzelne obere Feder per Schraubendreher
in den Spalt der letzten Windung pressen und so die Feder aushängen.
Dann habe ich die zwei Blechklammern, die die von hinten
eingesteckten losen Stifte anziehen, damit die Bremsbacken
axial an den Bremsträger gepreßt werden, gelöst.
Nun konnte ich die Bremsbacken oben nach außen klappen
und die beiden unteren Federn aushebeln.
Rost hier und da minimiert, das Fett das dem Kleinteilesatz beilag,
habe ich auf die erkennbaren Rost-/ und Scheuerstellen am Bremsträger
ganz dünn aufgetragen und auch ganz wenig in den Gabeln der vier Ankerpunkte.
Bei der Montage war das Schwierigste:
die zwei Blechklammern wieder auf bzw. unter die zwei losen Stifte zu bekommen.
Ich habe die Gabelenden der Blechfeder etwas nach unten gebogen. Das half.
Ich habe vorzugsweise wieder die alten Stifte und Blechklammern genommen!
Die Montage der Federn ging rel. leicht nur mittels zwei Schlitz-Schraubendreher.
Zuerst habe ich die zwei langen Federn unten montiert, dann oben
den Stellrad-Spreizer und zuletzt die kleine Feder oben.
Bevor ich die Felgen montierte, habe ich den Spreizer am Sternrad
so eingestellt, daß die Bremstrommel sich gerade noch mit Kraft
drehen ließ. Dann habe ich den Fußhebel manuell mehrfach betätigt
und dabei den Lösegriff festgehalten. Danach die Stellradjustage korrigiert.
Drei Zähne habe ich dann wieder Richtung lose gedreht.
Für die RECHTE Seite habe ich dann "nur noch" zwei Stunden benötigt.
Alleine für die letzte Blechklammer hatte ich 20Minuten benötigt.
Auf der rechten Seite ist das Spreizer-Stellrad unten!
Als Rechtshänder empfand ich die rechte Seite umständlicher zu machen.
Abschließend habe ich eine kleine Probefahrt mit einigen Bremsungen gemacht.
Damit die Bremstrommeln Zeit zum Abkühlen haben, hatte ich aufgeräumt usw..
Dann habe ich die Stellrädchen auf beiden Seiten wieder so fest gedreht,
daß ich den Reifen gerade noch manuell verdrehen konnte. Nun zwei Zähne
Richtung lose.
Die gesamte Hinterachse aufgebockt.
Dann wieder manuell mehrfach den Fußhebel betätigt und nun den
Feststellbrems-Fußhebel so fest betätigt, daß sich ein Rad
kaum noch manuell verdrehen ließ. Das linke Rad war nun fester.
Also nun wieder das linke Bremsseil gelockert.
Per Rohr-Steckschlüssel 12/13 nebst Knebel und Wasserpumpenzange,
habe ich dann auf der linken Fzg.seite unten die Mutter
auf der M6-Gewindestange deutlich gelöst und fast wieder
auf die alte Position gestellt. So lange, bis per Feststellbremse
beide Räder gleich leicht bzw. gleich schwer verdrehbar sind.
>> FERTIG. <<
Für mich war es nach 35Jahren das erste Mal, wo ich solche Arbeit machte.
Die gesamte Aktion (Garage auf bis Garage zu) hat mich sieben Stunden gekostet.
Jemand mit Erfahrung und womöglich den passenden Spezialwerkzeugen,
schafft das sicherlich in weniger als der halben Zeit und noch eleganter.
edit:
Jeder handelt für sich selbst verantwortlich!
Dieser Bericht ist keine Aufforderung diese Arbeit an der Bremsanlage selbst durchzuführen!
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