Gastbeitrag von Gabor SteingartGrüner
Selbstverrat: Als Nächstes fährt die Ampel die E-Autos an die Wand
Wir machen Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität“, heißt es vollmundig im Koalitionsvertrag der Ampel. Hier kommt die unbequeme Wahrheit zwei Jahre später.
#5 Projekt Größenwahn
Ein wichtiger Grund für die erlahmten Antriebskräfte der Koalition ist zudem die Ernüchterung darüber, dass auf absehbare Zeit die Elektromobilität sich weltweit nicht durchsetzen dürfte.
Fata Morgana: Im Moment sind auf der Welt 1,4 Milliarden Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs; 99 Prozent davon Verbrenner. Mit einem jährlichen Neuwagen-Ausstoß von 90 Millionen Fahrzeugen bleibt die Elektrifizierung aller Verkehre eine Fata Morgana.
Warum? Bosch-Chef Stefan Hartung rechnet vor: „Wenn wir jetzt sofort alles, was wir im Moment an Produktion haben, umstellen würden, also über 90 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ab jetzt voll elektrisch bauen würden, bräuchten wir etwa 16 Jahre, um die gesamte Fahrzeugflotte auszutauschen.“
Das Problem: Aber genau diese 100 Prozent Umstellung dürfte es nicht geben. In den Megametropolen von Jakarta, Kalkutta, Istanbul, Nairobi, Mombasa, aber auch in
New York, Paris, London, Tokio und all den anderen Großstädten reichen die Stromerzeugung, die Stromnetze, die Ladepunkte und die Kaufkraft der Menschen nicht aus, um ambitionierte Ziele in überschaubarer Zeit zu erreichen.
Die Realität: Bosch-Chef Hartung hat deshalb eine Vorstellung davon, wie die Welt jenseits der politischen Narrative funktioniert. Er spricht aus, was in der Regierung sich niemand zu sagen traut: „Ein Teil der Mobilität wird am Ende gar nicht elektrisch sein.“
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