Peter: Schau mer ma
@Rough: Danke - gern geschehn. Wenn es ein paar Interessierte gibt lohnt es sich ja schon. Berate ja "den ganzen Tag", da mach ich das hier doch mit "links". Für mich ist es neben dem Job eben auch HOBBY. So wie andere Leute irgendwas sammeln, basteln, etc. pflege ich eben mein Schmuckstück. Hab ich immer gemacht und werde ich immer weiter machen - wo man viel Geld für ausgibt sollte man auch etwas Pflege reinstecken. Meine bisherigen Leasingautos wurden am Ende gar nicht mehr genau durchgecheckt weil die Leute wussten wer den Wagen zurückgibt
OK, da ja offenbar doch welche das lesen wollen, hier mal ein weiterer "How to" Abschnitt.
Nachdem ich ja die "richtige" Wäsche ausführlich erklärt habe, sollte die Sauberkeit auch erhalten werden. Doch wie sich die meisten denken können ist es (bei mir) mit Wachs draufklatschen nicht getan. Einleitend sollte man dazu sagen: Ein guter Lackschutz steht und fällt mir der Vorbereitung. Wer jetzt
denkt weiß gleich mehr...
Heute erstmal etwas zur Lackvorbereitung / Lackreinigung. Hier unterscheidet der versierte Anwender zwischen OBERFLÄCHENSCHMUTZ, also AUF DEM LACK und Verschmutzungen IM LACK. Erstere sind z.B. Teerflecken, festsitzender Straßenschmutz, Baumharz, Flugrost, eingebackene Insekten und eben alles andere was man SPÜREN kann mit den Fingern. Die Lackverunreinigung sind dann wiederrum eingebrannte Verunreinigungen, resultierend aus nicht entfernten Insekten, Vogelkot, kalkhaltiges Wasser usw. Jede Art hat ihre eigenen Problemlöser.
Zuerst die OBERFLÄCHENSCHÄDEN:
Wer das mal nachvollziehen will weil es sich erstmal wie Blödsinn anhören könnte, der streicht mal auf dem sauberen Lack sanft mit der Handfläche über kritische Bereiche wie Motorhaube, Front, Schweller / unterer Türbereich oder hintere Kotflügel. Wer hier einen glatten Lack spürt der hat entweder einen gut gepflegten Wagen oder Hornhaut auf den Fingern. Bei den meisten Gebrauchtfahrzeugen bilden sich die ersten Schäden schon nach wenigen Wochen wenn der Wagen genutzt wird. Das geht teilweise so weit daß man auf dem Lack eine Oberfläche ertastet die einem Schleifpapier alle Ehre machen würde. Wie man sich nun vorstellen kann, würde auf so einer Kraterlandschaft kein Lackschutz gescheit halten weil eben die Flächenbindung fehlt und ein Auftrag nur teilweise von Erfolg gekrönt wäre. Deshalb muss das Zeug runter - am besten 1-2x im Jahr damit es nicht irgendwann so fest sitzt daß nix mehr weg geht.
Nun etwas für alle Zweifler uns Skeptiker - DER PROBLEMLÖSER schlechthin. Eine Lackknete. Ja richtig gelesen, Knete wie man sie von Kinderzeiten kennt - nur eben speziell für den Einsatz entwickelt und patentiert. Dazu gehört ein Gleitmittel (nein, nicht das was ihr sonst so benutzt
) in Sprayform. Dieses sprüht man in Teilbereichen auf den Lack, formt diese Knete zu einer Scheibe und schiebt diese über die gut genässten Flächen. Die Knete "frisst" sämtliche AUF DEM LACK liegenden Verschmutzungen auf. Ab und zu knetet man die Knete durch und weiter gehts. Der Lack wird dadurch spiegelglatt und somit perfekt für weitere Arbeiten vorbereitet. Die Reste des Sprays wischt man mit einem Microfasertuch weg. Natürlich dauert so ein Vorgang seine Zeit... gerade bei unseren Kleinwagen - aber es lohnt sich wirklich. Spätestens wenn man die vorher pickligen Stellen wieder anfasst weiß man wieso man es gemacht hat.
Ich habe z.B. letztes Jahr einen Skoda aufbereitet... dieser war Laternen - nein BAUMPARKER seit JAHREN. Ohne Mist, man konnte nicht ohne "kleben zu bleiben" über eine Fläche von 30cm mit der Hand streichen! Die Knete ist normalerweise weiss die ich benutze... hier ein Bild (nicht von mir) wie sie dann nach so einer Anwendung ausschaut:
Nur mal so als Hinweis wie es auch schon auf Fahrzeugen ausschaut die nur 1-2-3 Jährchen auf der Straße waren! Was da teils runterkommt ist schon heftig. Es ist kein Hokus Pokus auch wenn sich "Lackknete" nach völligem Blödsinn anhört. Für mich eine der besten Erfindungen in dem Bereich und unverzichtbar. Diese Produkte werden am häufigsten unter dem Namen "Meguiars Quik Clay" und "Magic Clean" angeboten - dies sind zumindest hierzulande die populärsten. Kneten gibts meist noch in 2 Schärfegraden, die roten sind die "Beisser" die auch etwas den Lack angreifen - dafür aber quasi alles von der Oberfläche holen was da nicht hingehört. Hat aber in Hobby Händen nix verloren.
So... bei weiterem Interesse gehts dann im nächsten Beitrag dann zur Lackreinigung (chemisch) und Kratzerentfernung über.