Mal was aus "meinem" Moppedforum zum Thema vergammelte Schrauben lösen.
Schrauben können anrosten oder von einem Wahnsinnigen Vorbesitzer so zugeknallt oder rundgedreht sein daß man ein echtes Problem hat sie wieder aufzubekommen
Aber Sven sagt: Dem man aber mit Chemie und kontrollierter Gewalt auf den Pelz rücken kann. Wenn die Schraube nicht so will, wie du magst, dann solltest du nicht versuchen auf konventionelle Art und Weise (sich mit aller Gewalt an den Schraubendreher hängen und versuchen die Schraube damit in Drehung zu versetzen) an`s Ziel zu kommen.
Gerade die Kreuzschlitzschrauben sind leicht rundgedreht. Viel Ärger erspart man sich wenn man die exakt passenden Bits nimmt, wobei man bei normalen Schlitzschrauben, schon mal großzügiger in Sachen Schraubendrehergröße sein kann. Aus eigener Erfahrung weis ich, wie schnell man einen Bit nimmt, der scheint auch zu passen und drehte dann doch durch (immer denn Bit nehmen der in der Schraube am wenigsten wackelt). Auch sollte darauf geachtet werden, daß es zwei verschieden Kreuzschrauben gibt, die Pozidrives und die Phillips. Am Anfang erstmal leichte Geschütze auffahren, den Schraubendreher an die Schraube ansetzen und mit dem Hammer auf den Griff des Schraubendreher schlagen. Die Schlagstärke sollte dem Material in dem die Schraube steckt, angepaßt sein; vorallem bei Alu-Teilen ist Vorsicht geboten. Einige wiederspenstige Dinger sollten schon nach dieser Prozedur nachgeben.
Aber gerade etwas angerostete Schräubchen sind so nicht zu überreden. An dieser Stelle hilft dann Petroleum oder auch normaler Rostlöser. Wenn man nun die Chemiesachen in Aktion gesetzt hat, ist jetzt etwas Geduld gefragt, da die Flüssigkeiten erstmal bis in die hinterste Ritze des Gewindes vordringen müssen. Nach 5 Minuten kann schon das erste Mal probiert werden, aber meistens sollte schon ein bis zwei Stunden (Geduld ist gefragt) gewartet werden. Auch das Erwärmen der Schraube mit Lötlampe oder, eleganter, mit Lötkolben kann Erfolg bringen. Aus eigener Erfahrung kann ich das Erwärmen nicht empfehlen, aber bei Kumpels soll dies schon geholfen haben.
Wenn dies Alles nichts hilft, gehen wir etwas grober vor, mit dem Schlagschrauber. Man sollte aber wissen, daß der Einsatz des Schlagschraubers nicht immer ohne Verluste von statten geht. Auch hier ist auf die, in der Hinsicht empfindlichen, Alu-Teile, Rücksicht zu nehmen. Auch Gußteile reagieren auf starke Schläge schon mal mit Bruch, sollte aber in Hinsicht auf das Ausdrehen von Schrauben keine so große Rolle spielen. Die Schraube ist meist nach der Prozedur mit dem Schlagschrauber auch nur noch für den Schrott gut, dies ist besonders zu beachten wenn es sich um Zierschrauben handelt, aber dann hat man sowieso meist keine andere Wahl mehr. Schlagschrauber gibt es in jedem Baumarkt für ca. 15 DM. Zu dem Schlagschrauber sind speziell gehärtete Bits dabei, die auch im Schlagschrauber benutzt werden sollten. Die genaue Paßform der Bits ist dabei nebensächlich (halt die grobe Art). Auch schon etwas rundgedrehte Schrauben sind so noch nicht entgültig aufzugeben.
Wenn das Schräubchen nun dennoch nicht will oder sich der Schraubenkopf nach all zu starker Gewaltanwendung entfernt hat, müssen die Linksausdreher ran. Die Linksausdreher sind dann meist auch die letzte Station beim Entfernen einer Schraube. Beim Ausdrehen mit Linksausdreher ist zu beachten, daß genau der für den jeweiligen Ausdreher angegebene Bohrer für das Vorbohren genommen wird. Das Ankörnen der Bohrstelle ist fast unentbehrlich für ein exaktes Bohrloch, zumal, wenn man eine Bohrmaschine ohne Anlaufautomatik hat. Oft wird der Versuch unternommen, mit einem kleinen Bohrdurchmesser anzufangen, und nach und nach einen größeren Bohrer zu nehmen. Dabei sollte man aber bedenken, daß kleine Bohrer (so bis 2 mm)sehr schnell abbrechen können und es dann fast unmöglich ist, nochmal ein Loch in die Mitte der Schraube zu bekommen.
Auch ja und nur so am Rande, die Linksausdreher nicht mit einem Akku-Schrauber oder Bohrmaschine benutzen (nicht lachen, alles schon gehört), sondern so ein Windeisen wie es für Gewindeschneider benutzt wird. Wenn dies nun auch nicht helfen sollte oder es sind keine Linksausdreher zur Hand, dann hilft nur noch des Ausbohren. Das Ausbohren, so meint man,ist heikle Sache, da man aufpassen muß, das Gewinde nicht zu zerstören, aber dann hat man ja noch die Gewindeschneider, und so problematisch ist es oft nicht.
Nachdem ich zuletzt die Innensechskantgewinde an der Bremsscheibe vorne rund gedreht hab, hat der Herr im Fachhandel mich darüber aufgeklärt, dass hochfestes Loctite durch Ausbrennen gelöst wird... Also, Flamme oder halt Heißluftfön
Zwar geklaut aber gut beschrieben...
