Moin zusammen,
ähnlich wie Ramble hab ich auch etwas überlegt, ob ich meinen Senf dazugeben soll.
Hab diese Thematik bei meinem Defender gehabt. Der sah aber nicht so schlimm aus. Die Bitumenschicht war auch nur dünn. wenn es denn Bitumen war.
Hab damals angefangen, den Rahmen per Hand zu grob "entrosten". Dazu habe ich so eine Art Schleifvlies genommen. Per Hand und auf dem Rundschleifer. Rost und Deckschicht grob entfernt, dann mit 2x Owatrol getränkt/gepinselt. 1 Woche später dann 2 Schichten Brantho Korrux 3.1 drauf. Weitere 2 Wochen später eine Schicht transparentes Wachs, war glaube ich eine Art Hohlraumversiegelung, als Verschleissschutz drauf. So kann man sehen, ob sich wieder etwas tut. Falls die Beschichtung eine Beschädigung haben sollte, reicht grobes Vliesschleifen an der Stelle und wieder beschichten.
Bei der Planung der Vorgehensweise und dem Material hilft das Korrosionsschutzdepot. Ich kann deren Seite und vor allem Katalog nur empfehlen. Auch telefonisch wird man gut beraten. Hatte das Gefühl, nicht mit einem Schreibtischtäter zu sprechen.
Ich hab in einem ersten Step das hintere Drittel meines 110ers gemacht und dann sooo die Schnauze voll gehabt. Und ich hatte immerhin schon eine 1m-hohe Scherenbühne. Den Rest habe ich nicht mehr gemacht. Als ich den Wagen 3 Jahre später (12 Jahre alt, Ganzjahresbetrieb mit Streusalz und Nordsee-Nähe) verkauft habe, war der gemachte Bereich 1a. Der Rest hatte Rostschutz bitter nötig.
Die Vorgehensweise bzw. deren Wirkung ist gut. Aber es macht gar keinen Spaß...
Und dann möchte ich anmerken, dass Rahmen deutlich stärker von Innen rosten als von Außen. Das konnte ich gut am Defender von meiner Liebsten sehen, der nach 24 Jahren wegen durchgerostetem Rahmen stillgelegt wurde (Ist nicht der oben erwähnte). Von Außen sah der Rahmen nicht schlechter aus als Deiner.
Ich will damit sagen, Du steckst eine Menge (!!!) Arbeit und auch Geld rein und erreichst doch nicht wirklich die schlimmen Stellen im Rahmen bzw. an den Kontaktstellen zum Aufbau. Wenn man es richtig machen will, muss der Rahmen nahezu nackig und dann auch noch von Innen gereinigt, gestrahlt (falls möglich) und dann versiegelt werden. Aber das ist nicht bezahlbar. Vor allem, wenn man es nicht selber machen kann. Wenn es noch sehr früh ist, kann man den Rahmen sogar verzinken lassen. Hat ein Defender-Fahrer hier in der Nähe machen lassen. Kann man sehen wie man will.
Man sollte es sich also gut überlegen, ob es einem das Wert ist. Aber die oben beschriebene Methode funzt. Mike Sanders und Seilfett sind in der Landy-Scene auch immer ein Thema. Aber von Außen ist das schon sehr speziell. Das spätere Schrauben im Bereich Unterboden macht gar keinen Spaß. Vor allem Sanders gehört in den Rahmen. Macht aber auch nur Sinn, wenn es nicht schon zu spät ist. Und selbst dann nerven die diversen Tropen, die ähnlich einer Tropfsteinhöhle am Wagen hängen und auf den Hallenboden gelangen.
So! Doch viel zu viel geschrieben.
Bindi: Ich drück Dir die Daumen, dass Du einen guten Weg findest. Verstehe Deine Motivation, sehe aber viele ABERS. Letzten Endes hilft nur der grobe Test mit einem Schraubendreher!
Übrigens steht der alte Landy (Frauchens) immer noch in unserer Scheune. Bisher gab es die Hoffnung, ihn mit einem neuen Rahmen neu aufzubauen. Aber das wird trotz Möglichkeiten, aber mangels Zeit wohl nichts mehr werden. Wahrscheinlich geht er dieses Jahr als Bastlerobjekt weg. Dabei konnte erschreckend beobachten, wie schnell der Zersetzungsprozess nun von statten geht...
Sie hatte übrigens auch mal richtig Geld an eine F(l)achwerkstatt bezahlt, die dann den Unterboden gereinigt und beschichtet haben. Wir waren damals noch nicht zusammen. Weiß daher nicht genau, was gemacht wurde. Weiß nur, es war teuer und hat nicht viel gebracht.