Ich konnte die angegebene Seite nicht aufrufen. Der Drehmomentwandler ist eine deutsche Erfindung von Professor Föttinger von der Vulkan-Werft in Stettin aus dem Jahre 1905. Föttinger hatte die Idee, die bei früheren hydrodynamischen Übertragungen in getrennten mittels Ölleitungen verbundenen Gehäusen laufenden Schauffelräder in einem Gehäuse zusammenzufassen. Damit stieg der Wirkungsgrad der hydrodynamischen Kraftübertragung deutlich. Die erste Anwendung war die Übertragung und Reduzierung der hohen Drehzahl einer Schiffsdampfturbine auf eine für die Propellerwelle taugliche Drehzahl (sog. Föttinger-Transformator).
1929 haben die deutschen Professoren Kluge, Spannhake und von Sanden den heute im Kraftfahrzeug gebräuchlichen Trilok-Wandler entwickelt (mit dem Leitrad auf dem Freilauf). Dadurch steigt durch den Übergang in die Kupplungsphase der Wirkungsgrad auf ca. 97 %, d.h. es verbleiben nur noch 3 % Schlupf.
Prof. Föttinger und sein Mitarbeiter Dr. Rieseler haben 1925 ein automatisches Wandler-Vierganggetriebe vorgestellt mit Wirkunggraden bis zu 85 %. Bis 1928 wurden Versuchsfahrten mit einem Mercedes-Wagen durchgeführt. Probleme bereiteten Undichtigkeiten und das noch kein passendes Automatiköl entwickelt worden war.
!939 erschien bei Oldsmobile das "Hydramatic"-Getriebe, der Welt erste Großserienautomatic. Sie bestand aus einer Strömungskupplung (ohne Drehmomentverstärkung; auch eine Föttinger-Entwicklung) und einem selbsttätigem Viergangplanetengetriebe. Die Oldsmobile Sechs- und Achtzylinder konnten ab Mai 1939 für einen auf 57 US-Dollar verminderten Aufpreis bestellt werden. Die Auslieferung erfolgte ab Oktober 1939. Die wohlhabenderen Cadillac-Kunden konnten ab Ende 1940 die Hydramatic für 125 Dollar Aufpreis bestellen. GM überließ Oldsmobile die Einführung, falls es größere Probleme gegeben hätte, wäre der Schatten nicht auf Cadillac gefallen.
1948 brachte Buick mit dem "Dynaflow" das erste Wandlergetriebe in Großserie. Bis 1964 mußte der Fahrer den Wechsel der beiden Fahrstufen selbst vornehmen. Ab 1964 wurden die Buicks mit den selbstschalten "Superturbine 300"- (2 Gänge) und "Superturbine 400"- (3 Gänge) Getrieben ausgerüstet. Das 400er Getriebe wurde als "Turbo-Hydramatic 400" berühmt und bald in Cadillac-, Pontiac-, Oldsmobile und Bigblock-Chevys verbaut. Auch Rolls-Royce, Bentley, Ferrari 400 GTA/412 und die Zwölfzylinder-Jaguar verwendeten dieses Getriebe.
1949 brachte Packard das "Ultramatic"-Getriebe mit Wandlerüberbrückung heraus.
1950 erschien der Borgward Hansa 1500 mit einem Wandler-Zweiganggetriebe ähnlich dem Dynaflow. Bei 48 PS und Anfahren im zweiten Gang betrug die Beschleunigung 0 auf 100 km/h 37 Sekunden, mit dem Schaltgetriebe 27 Sekunden.
Das automatische Getriebe hatte bei uns noch einen weiten Weg vor sich.
1950 wurden 85 % aller Buicks und 75 % aller Oldsmobiles mit Automatic ausgeliefert.
Ab 1953 war das "Hydramatic" bei Cadillac serienmäßig.
1961 wurden über 50 % der Einsteigermarke Chevrolet mit Automatic ausgeliefert, bei Pontiac, Oldsmobile und Buick lag der Anteil zwischen 96 und 99 %.
Seit 1969 liegt der Automatic-Anteil in den USA über alle Marken bei 92 %.
Save the V8!
Gruß
Matthias