Automat 48RE

Dodge-Forum

Help Support Dodge-Forum:

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Registriert
07. Aug. 2017
Beiträge
7
Reaktionspunkte
20
Ort
Ob dem Wald
Hallo zusammen.

Seit etwa sieben Jahren bewege ich meinen Ram nun auf befestigten wie auch unbefestigten Straßen. Der Ram wurde dieses Jahr 20zig und funktioniert immer noch tadellos.
Das Fahrzeug wurde als WoMo zugelassen und wird mit seinen 4.2Tonnen Lebensgewicht Trucklike bewegt.

Irgendwann, so ungefähr vor drei / vier Jahren, stellte ich einen leichten Oilverlust beim Automaten fest. Interessanterweise nur wenn er steht nicht im Betrieb, was allerdings wahrscheinlich auch mit der Thermik zu tun hat. Sprich einfach im Betrieb durch die Motorwärme verdunstet.
Das Automatenoil wird regelmäßig ersetzt und hat bis anhin keine Auffälligkeiten gezeigt. Der Automat schaltet normal und hat bis jetzt weder im Gebirge noch im Sand Schwächen gezeigt.
Ich bin Pragmatiker und habe bis jetzt keinen Handlungsbedarf gesehen. Zu malen der Oilverlust sehr gering ist. Mehr ein Schwitzen.

Nun meine Frage.
Kann ich da unbesorgt weitermachen wie anhin oder empfiehlt es sich auch altersbedingt mal eine Revision anzustreben.
Der Sprit verbrauch liegt so um 15l auf Langstrecke und auf befestigten Wegen, falls das noch ein Hinweis sein kann.
Ich habe schon viel über das 48RE gelesen. Meistens nicht sehr erbauliches. Da es sich um eine Reisefahrzeug handelt, will ich einem Stillstand Unterwegs falls nötig entgegenwirken.

Danke für Eure Erfahrungen und Meinungen.
Grüße aus der Schweiz
 
Das kannst du kaum beeinflussen.
Hält vielleicht noch zwei Jahre oder bis morgen.
Entweder zahlst du eine komplette Überholung oder fährst weiter.
Deine Entscheidung.
Auf jeden Fall Ölstand prüfen, bei der Nutzung würde ich ca alle 35t Km Öl wechseln,das verlängert die Lebensdauer von AT Getrieben enorm - vor allem bei unterschiedlichen klimatischen Gegebenheiten.
 
Ja, das ist wohl so.
Die Wechsel Intervalle des ATF Oil sind bei mir unter 35t Km. Was daran liegt, dass ich jeweils jeden zweiten Winter die meisten Flüssigkeiten wechsle. Nicht wegen den vielen gefahrenen Km im Gegenteil, weil die Karre leider zum Teil lange Standzeiten hat.
Danke für Dein Feedback.
 
Das klingt erstmal alles völlig unproblematisch. Der Ölverlust im Stand hängt meist mit einer Undichtigkeit der Schaltwellendichtung und/oder der Dichtung vom Meßstabrohr zusammen. Im Fahrbetrieb ist der Ölstand ca. auf Höhe der Ölwannendichtung. Im Stand (ohne Motorlauf) läuft Öl aus dem Wandler und dem Kühlerkreislauf zurück und der Stand erhöht sich auf ein Niveau über dem Schaltwellensimmering bzw. Ölmeßstabrohrabdichtung. Dann sifft es da allmählich raus. Du kannst ja mal alle versifften Stellen reinigen und dann beobachten, wo es rauskommt. Grundsätzlich ist es nicht dramatisch, wenn der Automat ein wenig sifft ( lesen hier Grüne mit ? ), solange du sicherstellst, das immer genügend Öl drin ist.
So schlimm, wie man manchmal über die 48RE- Automaten ließt, sind sie meiner Meinung nach nicht. Das sind grundsätzlich schon Brummochsenautomaten, haben aber auch ein paar "Werksschwächen", je nach Einsatzzweck. Die gute Nachricht, alle Schwachpunkte lassen sich mehr oder weniger einfach beseitigen.
Lange, schnelle Autobahnfahrten sorgen für viel Hitze im Automaten, was sich auf die Lebensdauer des Öls und somit auf die der Kupplungen und Bänder auswirkt. Ein vernünftiger Wandler, nie größere Aluwanne und ein guter Zusatzkühler sorgen für Abhilfe.
Werksseitig ist der Wandler sehr "schlupfig" ausgelegt. Der Grund ist die schwache Eingangswelle, die identisch ist mit den Benziner Automaten und das fette Drehmoment des Diesels nur bedingt verkraftet, daher der "weiche" Wandler als "Dämpfungsglied". Je nachdem, was du vor hast, besteht die Möglichkeit , die Eingangswelle als verstärkte Ausführung zu verbauen (kostet aber um ´nen 1000er rum), was ich persönlich aber, auf Grund der Kosten, auch nur bei entsprechenden Einsatzzweck umsetzen würde. Desweiteren (aber auch schon auf hohem Niveau) ist der Sprag, also der Freilauf im Hauptgehäuse irgendwann (also ab entsprechender Belastung) ein Thema. Der Wandler selbst wurde schon erwähnt, da gibt es viele Möglichkeiten, den durch einen besseren zu ersetzen. Dabei ist darauf zu achten, das bei der Wahl eines Triple Disc Wandlers (verstärkte Wandlerkupplung) eine verstärkte Eingangswelle zwingend empfohlen wird. Ansonsten sind es eher allgemeine Sachen, die bei einer Revision verbessert werden können.
Wenn ich das richtig gedeutet hab, hast du ´ne Wohnkabine drauf und nutzt den Ram größtenteils dementsprechend. Falls du dich für eine Revision entscheiden solltest, wäre meine Empfehlung folgende :
- ein vernünftiger Single Disc Wandler ( z.B. von https://us.bddiesel.com/ oder https://atsdiesel.com/ )
- vernünftige Kupplungen und Bänder (Raybestos, Alto Red, o.ä. ) , diese Kupplunspakete können optimiert werden, das eine Kupplunsscheibe mehr reingeht
- ein Bolt In Sprag (im Gegensatz zum orig. ist dieser zusätzlich mit dem Gehäuse verschraubt )
- das TransGo Kit 48RE
- zusätzliche Ölbohrungen im Gehäuse setzen für den Sprag + eine Ölnut im Intermediateshaftsupport
- eine optimale (nahe an der unteren Toleranzgrenze) Spieleinstellung an allen Stellen (Planetensatz, Kupplungen, Pumpensupport )
Habe ich was vergessen.
Das ganze Spiel kannst du natürlich soweit treiben, das du deinen Motor auf über 1000 Nm puschen kannst und 1/4 meile Race damit treiben kannst.

Nun zu deiner Frage, ob du weiterfährst oder den Automaten rausnimmst. Diese Entscheidung liegt einzig bei dir. Niemand kann den Zustand des Automaten beurteilen, ohne ihn zu zerlegen. Auch der KM-Stand ist nur bedingt aussagefähig. Ich hab Automaten geöffnet, die keine 50tsd Km runter hatten, aber völlig fritte waren, andernseits hatte ich Automaten die jenseits der 200tsd gefahren wurden und noch im fahrfähigen Zustand waren.
rein techn. gesehen, solange der Automat einwandfrei funktioniert, keinen Schlupf zeigt und das Öl noch frisch aussieht, kannst du fahren. Klar wird er irgendwann einen Verschleißzustand erreichen, wo er Backen macht (meist Schlupf oder Schaltprobleme), aber wann das kommt, weiß niemand.
Auf jeden Fall würde ich sofort reagieren, wenn irgendwelche Verschleißerscheinungen auftreten. Je weiter du dann die Rep. herauszögerst, desto mehr Folgeschäden(die ordentlich ins Geld gehen können) wirst du am Automaten haben.
Wieviel Km hat der Automat denn bis jetzt gelaufen ? Wurde er schon mal revidiert ?
 
Hallo dodgerico

Erstmal herzlichen Dank für Deine Ausführliche Einführung zum Thema AT Getriebe.
Ich habe keinen Mechanischen Hintergrund, bin allerdings ein mehr oder weniger geschickter Handwerker, der bis jetzt alle Dinge reparieren beziehungsweise ersetzen konnte, die so anfallen.
Service mache ich selber. Letzten Winter vorne die komplette Bremsanlage ersetzt. Rechtes Radlager und die Achsschenkelbolzen und vieles mehr. Also nur einfache Dinge. Habe mal eine Zeit lang in einer Motorrad Bude gearbeitet, wo ich ein bisschen was mit gekriegt habe.
Das schöne an dem 20zig jährigen Dodge, alles ist sehr massiv und groß dimensioniert. Somit für einen Leihen wie mich gut zu handhaben.

Der Tacho zeigt ca. 170000 Km und meines Wissens ist das AT Getriebe noch im Originalstande.

Ja, ich fahre mit einer fest verbauten Wohnkabine rum und das in der Regel ruhig und besonnen. Da ich am Fuße der Alpen wohne und es da doch oft hoch und halt auch wieder runter geht ist das AT Getriebe schon gefordert.
Bis jetzt konnte ich noch keine Schwäche wegen Thermik oder Schlupf feststellen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich keinen direkten Vergleich habe.
Man gewöhnt sich schließlich fast an alles.

Ich würde gerne eine Revision des Getriebes vornehmen. Wenn Irgend möglich selber.
Mein Wunsch wäre es, die Standfestigkeit zu erhalten, und wenn irgend möglich das Bremsverhalten Bergab zu verbessern. Die vier Tonnen schieben doch arg. Im ersten Gang bremst der Motor schon ordentlich doch kein vergleich zu einem Schaltgetriebe.
Eine Motorbremse über eine Drosselklappe wäre eine Alternative, ist aber doch recht Teuer.
An der Motorleistung möchte ich nichts ändern. Höchstens eine geringfügige Optimierung um den Diesel noch liebevoller zu verbrennen.

Hast Du mir eine Empfehlung diesbezüglich und kann man das ohne Werkstatt und ohne spez. Werkzeuge bewerkstelligen.
Deine Empfehlung zur Revision habe ich gelesen, da ich keine Ahnung vom Aufbau des Wandlers habe verstehe ich nicht gleich alles.
Außerdem verfüge ich nicht über die geeigneten Werkzeuge um Bohrungen und Nuten zu fräsen.
Support kann ich allenfalls von der LKW-Garage nebenan noch kriegen.
Das Fahrzeug steht in einer Tiefgarage aufgebockt. Ich kann das Getriebe mit dem Wagenheber (mit Rollen) ausbauen und nach Hause nehmen, wo ich es im Keller revidieren könnte.

Wie müsste ich vorgehen und auf was muss ich achten.
Das ganze sprengt wohl den Rahmen eines gut gemeinten Rates.
Danke nochmals für deine Hilfe.
 
Oben