Motorölwechsel - Der Selbstmachfred

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Radi

Thermomix war kein Gallier.🤨
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Habe mich entschlossen, hier mal ´ne Anleitung für einen Ölwechsel zu machen, da mir aufgefallen ist, das manche respektable Summen dafür ausgeben.
Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen hilfreich.
Als erstes braucht ihr eine Werkstatt, wo ihr selbst schrauben könnt. Das sind in der Regel freie Werkstätten oder Schrottplätze. Am besten sind die, die wo auch LKW reparieren. (Die haben fast immer ´ne Grube.) Erkundigt Euch nach dem Preis ( ca 10-15€/Stunde) und ob Werkzeug gestellt wird.
Außerdem ob eine Grube vorhanden ist, oder Hebebühnen, die für eine passende Tragkraft haben. Auf jeder Hebebühne muß eine Plakette mit der Traglast angebracht sein. Alles unter 3t würde ich vermeiden/ablehnen.
Besser 3,5t oder perfekt 5t. Hier sind auch oft Spezialaufnahmen für den Rahmen dabei. Im Zweifel last euch dem Ram von einer Fachkraft aufheben.( Er fällt nur einmal runter !) :klug:
Habt ihr sowas zur Verfügung, steht dem "Do it Yourself" nichts mehr im Weg !
8)


Das Motoröl:
Hierbei ist auf die SAE ( https://de.wikipedia.org/wiki/Motoröl#SAE-Klassifikation ) und die Herstellervorgabe API (American Patroleum Institute) zu achten
:!:

In diesem Fall: SAE 5W20 (Betriebsanleitung S.435)
API: Chrysler MS-6395 (Standartanforderung des Herstellers)
Ich habe beim "suchen", kein 5W20 gefunden, das den Chrysler Standard (MS-6395) nicht erfüllt hätte.
Welches Öl ihr kauft, hängt von eurem "vorlieben/Markenglauben" ab. Solange es SAE und API erfüllt, ist es technisch "egal", ob man ein Öl für 2,80€/l oder für weit über 10€/l kauft. Das ist "Glaubenssache", und soll jeder halten wie er will !

Der Ölfilter:
Auch hier ist die Auswahl groß. Mit dem orginal Mopar macht man natürlich nie was falsch. Leider ist er nicht ganz billig.
Da ich keinerlei Erfahrung mit der Qualität von Zubehörölfitern bei Ami´s habe, kann ich hier keine Empfehlung oder Warnung aussprechen.
Habe mir selbst einen von K&N (HP-1017) gegönnt. Ist etwas billiger als orginal und mit Sicherheit nicht schlechter. Das wichtigste ist, das ihr den richtigen kauft !
Orginal ist der drin:


Also, wenn ihr das seht:

wird es Zeit, tätig zu werden.
Ich habe mich für das Meguin 5W20 entschieden, da es günstig ist, und es hier im Forum schon öfters empfohlen wurde.( Meguin ist eine Tochterfirma von Liqui Moly, mit langer Tradition.) Außerdem besagter Ölfilter. Beides habe ich von ebay. ( https://www.ebay.de/itm/360857254879?_trksid=p2059210.m2749.l2648&ssPageName=STRK:MEBIDX:IT , https://www.ebay.de/itm/400713936507?_trksid=p2059210.m2749.l2648&ssPageName=STRK:MEBIDX:IT )
Wenn ihr alles habt

kann´s los gehen.

Der Ölwechsel:
Ein Ölwechsel wird immer bei betriebswarmen Motor gemacht ! Ist die Anfahrtsstrecke zu kurz, Motor vor der Werkstatt laufen lassen. In der Werkstatt ein "no go". Ist er "warm", den Ram über die Grube, oder mittig auf die Bühne fahren.
Ich hab´mir die Grube gewählt, weil´s schneller geht.

Wenn ihr richtig steht ( nicht zu weit vorn oder hinten ), Motor abstellen und Motorhaube öffnen.

Den Öldeckel aufschrauben und auf ein Stück Papier/Lumpen legen. Jede Art von Ölflecken sollte man vermeiden, auch wenn´s nur kleine Tropfen sind !

Jetzt geht´s nach unten (oder der Ram nach oben - je nach dem).
Die Ölablasschraube mit einem 13 Ringschlüssel oder einer Ratsche mit 13´er Nuß lösen. (Gabelschlüssel ist ungeeignet ! )

Ist die Schraube locker, nach einem geeigneten "Gefäß" suchen. Ich hatte eine sehr schöne große Ölwanne mit Rollen. Ist sowas nicht vorhanden, tut´s auch ein alter Eimer.
Achtung ! Das Öl "schießt" am Anfang recht aus der Öffnung. Den Eimer mit einer Hand dicht an die Öffnung halten, mit der anderen die Schraube rausdrehen.
Die Schraube ist warm bis heiß. Wenn ihr da empfindlich seit, nehmt Handschuhe !

Wärend das Öl ausläuft, könnt ihr schon den Ölfilter wechseln.
Hierzu ein geeignetes Werkzeug suchen. Z.B. Band, Universal Ölfilterlöser, usw. Fragt einfach, was die Werkstatt benützt. Ich hatte die Luxusvariante, dem Koffer mit allen Aufsätzen. :mrgreen:
Dieser hat gepasst:

Jetzt den Ölfilter lösen, und mit der Hand rausdrehen. Haltet ihn senkrecht beim rausnehmen, sonst läuft Öl aus dem Filter.

Den alte Ölfilter auf der Ölauffangwanne umdrehen und auslaufen lassen.
Etwaige Ölspuren am Motor, Achsen oder sonstwo wegputzen !
 

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Jetzt den neuen Ölfilter zum Einbau vorbereiten. Dazu etwas Motoröl auf die Ölfilterdichtung auftragen. Ich nehm immer "neues", "altes" ist aber auch o.k.

Dannach den Ölfilter mit der Hand wieder reinschauben. Er wird nur Handfest angezogen. Einfach reinschrauben, und wenn er drauf ist, mit einer Hand so fest anziehen, bis die Hand um den Filter rutscht.
Das reicht. Mehr nicht ! ( Auf keinen Fall mit Werkzeug nachziehen ! Das büst ihr beim nächsten Ölwechsel, oder der Mechaniker :redhotevil: )

Ist der Filter drin, nochmal alles auf Ölverunreinigungen kontrolieren.
Ist das Öl abgelaufen, Ölschraube putzen und wieder reinschrauben. ( es werden immer ein paar Tropfen Öl noch rauskommen. Das könnt ihr nicht abwarten (ausser er steht über Nacht), ist aber auch nicht schlimm!)
Die Ölschraube hat eine Dauerdichtung. D.H. hier muß und darf nichts gemacht werden.
Ist die Schraube drin, mit einem 13´er Ringschlüssel nachziehen. Bitte mit Gefühl ! Fest Genügt ! Dichten tut die Dichtung !


Wenn alles fertig ist, das Motoröl auffüllen. Hierzu einen sauberen Trichter nehmen.

Im meinen Hemi gehören 6,6l. Ich habe 6l eingefüllt, den Öldeckel geschlossen und den Motor ca. 30sec laufen lassen.
Jetzt ist der Ölfilter gefüllt, und nach ein paar Minuten kann man den korrekten Ölstand am Stab ablesen. Dann bis zum max.Markierung auffüllen.

Ist das erledigt, und alles "zu", solltet ihr noch den Ölzettel ausfüllen/anbringen

Die Anzeige
wird so zurückgestellt:
Zündung Stufe 2, Gaspedal langsam 3 mal durchtreten, Zündung aus.


Danach solltet ihr das sehen


Abschliesend bleibt zu sagen:

Kosten: Öl 39,89€ + Filter 14,65€ + Werkstatt 10€ = 64,54€
Arbeitszeit: 30-60 min ( Jenachdem wie´s läuft !)

Wem das zu "Stressig" ist, kann natürlich auch nur das Material besorgen, und fragen, was ein Ölwechsel "allein" kostet. Hierfür sollte nicht mehr als eine 1/2 Stunde berechnet werden.
 

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