NeoNeo
Mannschaftskabine
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Hab das Zitat der Übersichtlichkeit halber mal gekürzt, aber meinerseits 100% Zustimmung zum gesamten Beitrag. Und wenn man ehrlich ist, betrifft Dein peruanisches Beispiel unzählige andere Länder auch. Anderswo hapert es schlicht an Akzeptanz, Einkommen und Infrastruktur...Wie traurig ist.............................................
Dass man die Rechnung drehen und wenden kann, ist/war mir bewusst, aber sie ändert eben nichts an der Grundinfrastruktur. Gerade auch weil die Wohneigentumsquote in Deutschland im europäischen Gesamtvergleich extremst niedrig ist. Wir rangieren da irgendwo auf dem vorletzten Platz.Die Rechnung mit den Ladesäulen hat ein grundsätzlich falschen Ansatz. Der erste große ist der, dass Verbrenner NUR an Tankstellen laden können.
Natürlich wird niemand in der heimischen Garage seinen Verbrenner auf 14 Stunden vollträufeln, dafür fahr ich an die Tanke und hab das auf 5 bis 10 Minuten erledigt. Aber wenn ich mal ehrlich bin, ich habe auch zu Hause 3 Kanister zu je 20 Liter als Notersatz (oder für einen nicht vorhandenen Diesel 3000 Liter Heizöl für die Zombiapokalypse
Dass ein Verbrenner also ausschließlich nur an der Tankstelle tanken kann, stimmt so also auch nicht.
Im Notfall kann ich sogar jemanden auf der Straße anhalten und fragen, ob er mich und meinen Kanister schnell zu einer Tanke bringen oder ich ihm den seinigen abkaufen kann. Ne Tüte Strom mitbringen dürfte schwierig werden...
Na ja, verallgemeinern kann man natürlich nix, aber wenn ich so eine kleine Stadtrutsche als E-Mobil habe mit vom Hersteller angegebenen 300 Km Reichweite, dann werden es real wahrscheinlich eher nur 270 Km Reichweite und bei extrem ungünstigen Verhältnissen (Heizung/Klima, Licht, Scheibenwischer) auch nur 220 Km. Die Reichweite des Stromers vergrößert sich ja auch nicht um das Doppelte, nur weil ich in der Stadt unterwegs bin. Da habe ich meine Zweifel dran.Die zweite falsche Annahme ist die, dass eAutos ebenso viel mehr in der Stadt verbrauchen wie Verbrenner. Aber das ist falsch. EAutos fahren in der Stadt wesentlich weiter als die angegebenen Reichweiten.
Nun ja, ich weiß nicht, wann Du das letzte Mal in so einer Großstadtsiedlung (Wohnklo mit Aussicht trifft es wohl besser) warst, egal ob in Jena, Erfurt, Frankfurt, München, Berlin oder oder oder... Nix Tiefgarage, nix Ladestationen in Hausnähe, nix Anwohnerparkplätze.Dritter Ansatz: eAutos kannst auch in der Tiefgarage laden, am Supermarkt und sonst wo. Und selbst in Städten gibt es Parkplätze für Anwohner. Und Arbeitgeber die Steckdosen haben.
Und Arbeitgeber mit elektrifizierten Firmenparkplätzen sind auch so eine Mär. Wie viele? Im Gesamtschnitt derzeit vielleicht 1 Ladeplatz auf 2000 Arbeitnehmer in Deutschland? Klar, das werden mehr im Laufe der Zeit, hat aber in naher Zukunft kaum eine strukturelle Bedeutung.
Hier verstehe ich jetzt Deinen Einwand nicht...Vierter Ansatz: eAutos müssen nicht voll gemacht werden. Jedenfalls nicht wenn man die volle Reichweite mit einmal braucht. Ich weiß gar nicht wann mein Auto das letzte Mal 100% drin hatte. Oder leer war. Und Schuko reicht bei fast allen Angelegenheiten und Menschen.
Ein Verbrenner muss ich auch nicht volltanken und mittels Ersatzkanister kann ich das auch immer und überall tun. Und Schuko-Stecker bei 8 bis 14 Stunden Ladezeit...? Gut, ich bin noch nicht in die Verlegenheit gekommen, in der Hohen Tatra oder einem Autobahnparkplatz nähe Bukarest nach einer Steckdose zu fragen, aber selbst in diversen Hotels soll es da schon Probleme gegeben haben... Also der Einwand hinkt, so glaube ich, gewaltig...
Natürlich lässt es sich vergleichen, da die gefahrenen Gesamtkilometer mit E-Antrieb oder Verbrenner-Antrieb weder mehr noch weniger werden dürften. Ich muss also am Ende die gleichen Kapazitäten bereitstellen - wenn man einen 100% Wechsel beabsichtigt... Rein wirtschaftlich betrachtet, muss man sogar mehr bereitstellen, als gerade tatsächlich gebraucht werden, während man die Infrastruktur der Tankstellen so gut wie gar nicht verringern kann. Es sei denn, wir sperren in 20 Jahren den Auslandsverkehr komplett aus Deutschland aus.Fazit: Ladestationen und Tankstellen lassen sich nicht vergleichen.
Da geb ich Dir vollkommen recht, aber wie schon von einem anderen User angemerkt wurde, die vorhandene Infrastruktur hat sich über die letzten 100 Jahre entwickelt... Eine einzige, verlorene Ladesäule am Lidl in unserem benachbarten 8.000 Seelen-Kaff macht am Ende halt noch keine Infrastruktur... Die wird im Übrigen nachts auch abgeschaltet und ist gut 1,5 Km vom Stadtzentrum entfernt...Das es ein Problem geben WÜRDE, wenn jetzt alle gleichzeitig ein eAuto kaufen, ist allerdings auch klar. Aber das wird nicht passieren und in der Zeit wird es immer mehr Anschlüsse geben. Die werden mit der Anzahl der Autos wachsen. Früher gab's auch nicht an jeder 3. Kreuzung eine Tanke.