Verleihnix
Einzelkabine
Am letzten Mittwoch konnte ich endlich meinen Esel wieder in Empfang nehmen, nachdem sich während des etwa eineinhalbwöchigen Gasumbaus (siehe LPG-Thread) schon Entzugserscheinungen gezeigt hatten. Die letzten zehn Tage wieder im Benz waren schlichtweg öde und unspektakulär.
Gestattet mir ein paar philosophische Gedanken zum RAM allgemein, weil ich eben den großen Unterschied zwischen Auto und Auto gerade bewusst erlebt habe.
Hatte sich mein Umfeld doch gerade an den RAM gewöhnt, waren sie um so mehr erstaunt, mich in letzter Zeit wieder im Benz gesehen zu haben.
Schon machte die Mär die Runde, der Alte hätte wieder Vernunft angenommen und der stählerne Spritfresser sei ihm wohl doch nicht standesgemäß. Andere dagegen dachten ja, sie könnten nun ihrer Schadenfreude freien Lauf lassen, denn ich hätte bestimmt wegen der Wirtschaftskrise meine Bonzenschleuder verkaufen müssen, aber nein, jetzt fährt er wieder Mercedes und der Ami ist schon wieder weg...
...Tja, so kann man sich täuschen.
Viele in meinem Umfeld halten mich einfach für durchgeknallt, sie können nicht verstehen, dass ein Auto, das gerade mal etwa ein Drittel eines CL kostet, einen trotzdem weitaus höheren Fahrspaß bieten kann. Weiterhin höre ich die Einwände, ein "Amikarren" hätte doch ein etwas prolliges Image, wogegen der CL doch mondänen Luxus verkörpern würde, dem Betrachter signalisieren würde, der Fahrer hätte es zu etwas gebracht im Leben und und und...
....alles Käse!
Diese Ignoranten leben und denken doch zu sehr wie eine Straßenbahn, sie sind nicht in der Lage, aus den Gleisen zu springen, für sie ist der Lebensweg zementiert und hat immer nur in die gleiche Richtung zu gehen. Mal rechts oder links abbiegen ist für sie schlichtweg nicht möglich. Eigentlich schade, denn sie bringen sich um die Würze des irdischen Daseins, jeden Tag Erbsensuppe ödet doch genauso an wie jeden Tag Kaviar und Schampus.
Wurde ich, wenn ich den Benz mal vor dem Geschäft geparkt habe, oftmals misstrauisch oder gar neidisch beäugt, seltener anerkennend, so werde ich auf den RAM von Unbeteiligten aber fast durchweg positiv angesprochen. Diese massive Ansammlung von Blech ist ja im Zeitalter des uniformen CW-Wertes ein seltener Anblick auf deutschen Straßen und sticht somit mehr als deutlich hervor. Man merkt den Leuten durchaus an, dass sie eigentlich auch raus möchten aus ihren geklonten Reisschüsseln und nicht mehr nur den flachen Einheitskühlerhaubenbrei runterwürgen wollen, aber dürfen haben sie sich halt nicht getraut*.
*Karl Valentin
Ich glaube, es ist nicht so sehr das Auto, das sie bewundern, oder, je nach Einstellung, auch verdammen, sondern die Tatsache, dass da jemand ist, der aus den Gleisen springt und gegen den Strom schwimmt. Jemand, der einfach darauf schei..t, dass eigentlich ein 3-Liter-Auto das Maß aller Dinge sein sollte und sich aufmacht, der allgemein vorherrschenden Diktatur der Gleichmacherei und Gängelei entgegen tritt.
RAM fahren ist ein Ausdruck des Lebensgefühls, eine Umsetzung der Weltanschauung und ein bewusstes Heraustreten aus der Masse, sozusagen eine Visualisierung des gelebten Individualismus. Nichts gegen einen Golf oder einen Astra, das sind ja objektiv durchaus vernünftige Autos, keine Frage. Aber nicht jeder Mensch ist für solche Unisexfahrzeuge geschaffen, nicht jeder will in der unauffälligen Masse sein Leben fristen und vielleicht noch im Einheitseichensarg zu Grabe getragen werden.
Kurzum, RAM-Fahrer ticken irgendwie anders. Sicher gibt es hier auch Ar...löcher genauso wie echte Überflieger, aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie wollen sich nicht immer anpassen müssen.
Natürlich gibt es dabei auch Diskussionsstoff im Gespräch mit Andersdenkenden, wie z.B. mit einer Kunden auf dem Parkplatz vor meinem Laden:
Kundin: "Denken sie denn gar nicht an die Umweltzerstörung?"
Ich: "Wieso, ich habe doch die grüne Feinstaubplakette und sie nur eine gelbe!"
Kundin: "Aber sie pusten doch mindestens fünfmal soviel Abgase in die Luft!"
Ich: "Nö, ich fahre nicht mit Benzin, ich fahre mit Gas!"
Kundin: "Aha... ist das umweltfreundlicher?"
Ich: "Keine Ahnung, aber viel billiger!"
Kundin: "Ach was, die Polkappen schmelzen trotzdem!"
Ich: "Tschuldigung, aber die waren schon am abschmelzen, da war mein RAM noch gar nicht geliefert, ich kann's also nicht gewesen sein, aber ihr Auto stottert doch schon seit mindestens zehn Jahren durch die Stadt. Sollte Ihnen das nicht zu denken geben?"
Kunden: "Ähhm... also..., sie kann ich nicht ernst nehmen!"
Ich: "Ich mich auch nicht. Schönen Tag noch!"
In der Tat, es wurde ein schöner Tag.
Gestattet mir ein paar philosophische Gedanken zum RAM allgemein, weil ich eben den großen Unterschied zwischen Auto und Auto gerade bewusst erlebt habe.
Hatte sich mein Umfeld doch gerade an den RAM gewöhnt, waren sie um so mehr erstaunt, mich in letzter Zeit wieder im Benz gesehen zu haben.
Schon machte die Mär die Runde, der Alte hätte wieder Vernunft angenommen und der stählerne Spritfresser sei ihm wohl doch nicht standesgemäß. Andere dagegen dachten ja, sie könnten nun ihrer Schadenfreude freien Lauf lassen, denn ich hätte bestimmt wegen der Wirtschaftskrise meine Bonzenschleuder verkaufen müssen, aber nein, jetzt fährt er wieder Mercedes und der Ami ist schon wieder weg...
...Tja, so kann man sich täuschen.
Viele in meinem Umfeld halten mich einfach für durchgeknallt, sie können nicht verstehen, dass ein Auto, das gerade mal etwa ein Drittel eines CL kostet, einen trotzdem weitaus höheren Fahrspaß bieten kann. Weiterhin höre ich die Einwände, ein "Amikarren" hätte doch ein etwas prolliges Image, wogegen der CL doch mondänen Luxus verkörpern würde, dem Betrachter signalisieren würde, der Fahrer hätte es zu etwas gebracht im Leben und und und...
....alles Käse!
Diese Ignoranten leben und denken doch zu sehr wie eine Straßenbahn, sie sind nicht in der Lage, aus den Gleisen zu springen, für sie ist der Lebensweg zementiert und hat immer nur in die gleiche Richtung zu gehen. Mal rechts oder links abbiegen ist für sie schlichtweg nicht möglich. Eigentlich schade, denn sie bringen sich um die Würze des irdischen Daseins, jeden Tag Erbsensuppe ödet doch genauso an wie jeden Tag Kaviar und Schampus.
Wurde ich, wenn ich den Benz mal vor dem Geschäft geparkt habe, oftmals misstrauisch oder gar neidisch beäugt, seltener anerkennend, so werde ich auf den RAM von Unbeteiligten aber fast durchweg positiv angesprochen. Diese massive Ansammlung von Blech ist ja im Zeitalter des uniformen CW-Wertes ein seltener Anblick auf deutschen Straßen und sticht somit mehr als deutlich hervor. Man merkt den Leuten durchaus an, dass sie eigentlich auch raus möchten aus ihren geklonten Reisschüsseln und nicht mehr nur den flachen Einheitskühlerhaubenbrei runterwürgen wollen, aber dürfen haben sie sich halt nicht getraut*.
*Karl Valentin
Ich glaube, es ist nicht so sehr das Auto, das sie bewundern, oder, je nach Einstellung, auch verdammen, sondern die Tatsache, dass da jemand ist, der aus den Gleisen springt und gegen den Strom schwimmt. Jemand, der einfach darauf schei..t, dass eigentlich ein 3-Liter-Auto das Maß aller Dinge sein sollte und sich aufmacht, der allgemein vorherrschenden Diktatur der Gleichmacherei und Gängelei entgegen tritt.
RAM fahren ist ein Ausdruck des Lebensgefühls, eine Umsetzung der Weltanschauung und ein bewusstes Heraustreten aus der Masse, sozusagen eine Visualisierung des gelebten Individualismus. Nichts gegen einen Golf oder einen Astra, das sind ja objektiv durchaus vernünftige Autos, keine Frage. Aber nicht jeder Mensch ist für solche Unisexfahrzeuge geschaffen, nicht jeder will in der unauffälligen Masse sein Leben fristen und vielleicht noch im Einheitseichensarg zu Grabe getragen werden.
Kurzum, RAM-Fahrer ticken irgendwie anders. Sicher gibt es hier auch Ar...löcher genauso wie echte Überflieger, aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie wollen sich nicht immer anpassen müssen.
Natürlich gibt es dabei auch Diskussionsstoff im Gespräch mit Andersdenkenden, wie z.B. mit einer Kunden auf dem Parkplatz vor meinem Laden:
Kundin: "Denken sie denn gar nicht an die Umweltzerstörung?"
Ich: "Wieso, ich habe doch die grüne Feinstaubplakette und sie nur eine gelbe!"
Kundin: "Aber sie pusten doch mindestens fünfmal soviel Abgase in die Luft!"
Ich: "Nö, ich fahre nicht mit Benzin, ich fahre mit Gas!"
Kundin: "Aha... ist das umweltfreundlicher?"
Ich: "Keine Ahnung, aber viel billiger!"
Kundin: "Ach was, die Polkappen schmelzen trotzdem!"
Ich: "Tschuldigung, aber die waren schon am abschmelzen, da war mein RAM noch gar nicht geliefert, ich kann's also nicht gewesen sein, aber ihr Auto stottert doch schon seit mindestens zehn Jahren durch die Stadt. Sollte Ihnen das nicht zu denken geben?"
Kunden: "Ähhm... also..., sie kann ich nicht ernst nehmen!"
Ich: "Ich mich auch nicht. Schönen Tag noch!"
In der Tat, es wurde ein schöner Tag.