Dodge Grand Caravan BJ 2019 -> Vibrationen beim Bremsen

[BastiP_1982]

Hallo,

mir ist bei einer kürzlichen längeren Autobahnfahrt aufgefallen, das die Bremsen stark vibrieren bei Geschwindigkeiten >120km/h.
Je höher die Geschwindigkeit desto stärker die virbartionen. Gefühlt spielt auch die Häufigkeit des Bremsens eine Rolle.
Bei Geschwindigkeiten unter 120km/h tritt es nicht auf.
Ist mir bisher nicht aufgefallen da ich kaum Autobahn fahre und daher auch so gut wie nie schneller als 100 km/h fahre.

Fahrzeug hat ziemlich genau 50tkm gelaufen. Aktuell habe ich bereits die Winteralus der Firma Platin mit Yokohama Reifen drauf.
Sind kurz nach dem Import hier in Deutschland neu gekauft worden, da das Auto nur mit Sommerreifen kam.
Spur und Sturzvermessung habe ich bei der Inspektion vor 4 Wochen durchführen lassen, ebenfalls das Räderentwuchten.
Scheibenbremsen haben keine Riefen oder Rillen.

Vielleicht hat einer von euch eine Idee?

 

[BastiP_1982]

Schade das bisher keine Ideen eingegangen sind,

vielleicht helfen folgende Information weiter, die man aufgrund Kontrolle strecihen kann:
- Achsvermessung OK
- Räder erneut entwuchtet
- Bremsen Prüfen bei Inspektion, sagt Beläge noch weit von verschleißgrenze,
Bremsscheiben haben keine Riefen. Bremsenprüfstand zeigt minimalen Schlag in de rhinteren rechten Bremsscheibe,
der laut Werkstatt dafür aber nicht ausschlaggebend sein kann.

Habe ich in der Prüfunf etwas vergessen? Können die Bremsscheiben oder Beläge vielleicht im warmen Zustand anders reagieren?

 

[JörgDD]

Da kann man nur in die Glaskugel schauen. Ich vermute das es die Bremsen sein werden, auch wenn noch nicht an der Verschleißgrenze. Ich hatte mal ähnliches bei unserem X5, beim runterbremsen (etwas schneller als 120) rabbeln im Lenkrad und im Bremspedal, weder Scheiben noch Klötzer waren in der Näher der Verschleißgrenze. Mich hat es genervt, hab alles wechseln lassen und dann war alles wieder bestens.

 

[BastiP_1982]

und das eine Antriebswelle hier Ursache ist, oder beim Bremsen das Automatikgetriebe nicht richtig trennt kann nicht sein?

 

[Eisbaer79]

- Räder erneut entwuchtet

Da liegt dein Problem. Du hättest sie wuchten statt entwuchten lassen sollen! Scherz beiseite: War das Problem schon mit den Sommerrädern da, oder kam es erst mit dem Wechsel auf den Winterradsatz? Du kannst anhand der Art der Vibration schon eine Menge eingrenzen, dass kann man aber nicht erklären, das hat man im Popometer. Deshalb wird es auch schwer für jeden hier aus der Ferne einzuschätzen. Vibriert / flattert das Lenkrad beim Bremsen, oder das gesamte Fahrzeug?

Leicht verzogene Bremsscheiben erkennst du nicht auf dem Bremsenprüfstand, dass geht am besten mit einer Meßuhr. Ich würde genau wie Jörg bei den Bremsen ansetzen.

 

[Zahnbelag]

@BastiP_1982

Such Dir eine freie Landstraße, möglichst gerade, wenig Verkehr und beschleunige Dein Kfz flott auf 100, dann kräftiges Bremsen kurz vor dem ABS-Eingriff runter auf 10 km/h, sofort wieder zügiges Hochbeschleunigen auf 100 und wieder Bremsen. Das ganze ca 8 - 10x nacheinander. Es wird Fading geben, die Bremsen werden stinken und ggfs rubbeln/vibrieren.
Nach der 10. Wiederholung nicht stehenbleiben, sondern gemütlich mit moderater Geschwindigkeit, möglichst ohne zu bremsen ca 10 min oder länger heim fahren.
Falls Du stehenbleiben musst (z. B. rote Ampel), keinesfalls auf der Bremse stehen. Das bringt Hotspots auf die Bremsscheibe. (Handbremse nutzen)
Wenn Du z. H. angekommen bist, den Wagen mindestens ein paar Stunden stehen lassen.

Entweder Du hast (falls an den Bremsen lag) die Bremse gerettet oder halt nicht.

So bremst man übrigens neue Klötze und Scheiben ein.
Die Bremsklötze können nach der Prozedur ausgasen und die Scheiben haben Temperatur bekommen und harmonieren mit den Bremsklötzen.

Mache ich bei neuen Bremsen immer so, egal mit welchem Fahrzeug.

 

[Eisbaer79]

Und wenn die Scheiben danach die Farbe gewechselt haben, weißt du zumindest schonmal das du neue brauchst

 

[Zahnbelag]

Und wenn die Scheiben danach die Farbe gewechselt haben, weißt du zumindest schonmal das du neue brauchst

Komisch, dass alle Bremsscheiben meines Tracktools aufgrund Beanspruchung gleich nach dem ersten Stint blau verfärbt waren und trotzdem Tausende Km gehalten haben...
Verfärbung bedeutet nicht gleich unbrauchbar. Aber diese Binsenweisheiten haben irgendwie Jahrzehnte Bestand, wie z. B. daß man Spinat nicht erneut aufwärmen soll und Suppe bei Gewitter umkippt und sauer wird...

 

[Der Mexikaner]

Hatte vor einiger Zeit auch dieses Flattern in den Bremsen.
Die Bremsscheiben (nahezu Neuzustand) wurden auf der Drehbank leicht abgedreht, da zeigte sich die Verformung der Scheiben.
Ca. 1/10 mm seitliche Abweichung.
Neue Bremsklötze eingebaut, da die alten glashart waren.
Jetzt ist alles wieder gut.
In meiner Lehrzeit in Deutschland 1978 - 1981 war es normal,
Bremsscheiben und Bremstrommeln ab- bzw. auszudrehen,
solange man nicht am Mindestmaß angekommen war.
Ob dieses Vorgehen heute noch in Deutschland erlaubt ist,
entzieht sich meiner Kenntnis.
Vermutlich ist es heute auch preiswerter, neue Scheiben zu verbauen.

 

[Eisbaer79]

Komisch, dass alle Bremsscheiben meines Tracktools aufgrund Beanspruchung gleich nach dem ersten Stint blau verfärbt waren und trotzdem Tausende Km gehalten haben...
Verfärbung bedeutet nicht gleich unbrauchbar. Aber diese Binsenweisheiten haben irgendwie Jahrzehnte Bestand, wie z. B. daß man Spinat nicht erneut aufwärmen soll und Suppe bei Gewitter umkippt und sauer wird...

Komisch das man sich anscheinend direkt persönlich angepisst fühlt, wenn man eine Meinung äußert Du hast dein Prozedere zum Einbremsen beschrieben. Wir als Werkstatt richten uns nach den Herstellervorgaben der Bremsscheiben, die da unter anderem sagen, von 100 auf 50 runter, danach abkühlen lassen, dann das Gleiche wieder und erst nach einigen Malen das Ganze dann von 100 auf 20 runter, ebenso mit Abkühlphasen dazwischen. Gut, kann ja sein dass der Hersteller es nicht besser weiß Kann ja auch sein, dass du das immer perfekt hinbekommst. Bei einem Laien kann das aber auch mal schief laufen. Fakt ist jedoch, eine ausgeglühte Bremsscheibe hält zwar vielleicht noch Jahre, hat aber eine verminderte Bremswirkung und neigt zum rubbeln. Vielleicht nicht bei deinen Tracktools, hier geht es aber um Serienbremsen. Fakt ist auch, eine Scheibe mit Schlag bekommst du damit auch nicht wieder grade.

Und jetzt: Popcorn

 

[Zahnbelag]

Wenn die Scheibe krumm ist, ist sie krumm. Keine Frage. Es gibt allerdings auch Meinungen, Theorien, dass die Scheiben als krumm bezeichnet werden, tatsächlich aber Ablagerungen haben, die das Vibrieren, Lenkradflattern verursachen.
Freibremsen kann in diesem Fall Abhilfe schaffen, auch ein Abdrehen der Scheibe schafft Abhilfe.
Wie dem auch sei, die von mir beschriebene Methode funktioniert bei allen Bremsen, egal ob Kia Rio, Camaro, Golf, Citroën oder RAM und hat absolut nichts damit zu tun, ob das Fahrzeug mit speziellen Rennkomponenten bewegt wird oder ob es sich um ein Daily-Kfz handelt. Ich habe über Jahre damit super Erfahrungen gemacht.
Letzten Endes kann der TE selbst entscheiden, was er ausprobieren möchte.
By the way - abdrehen ist zulässig, natürlich darf das vorgeschriebene Mindestmaß nicht unterschritten werden. Hier gab es mal eine Mazdawerkstatt, die Scheiben sogar am Fahrzeug abdrehen konnte.

Falls Du mit der o. a. Methode Scheiben ausglühen kannst, kannst Du Deinen Nickname in David Copperfield ändern. Vllt möchtest Du aber auch lieber ein Siegfried oder Roy sein

 

[Kimster09]

Macht weiter.
Kennt zufällig jemand eine Werkstatt im nördlichen Ruhrpott die Scheiben abdreht?

 

[BastiP_1982]

Hallo,

endschuldigt die späte Rückmeldung.

Das freibremsen habe ich versucht, bringt leider keine Abhilfe.
Ob das Vibrieren erst mit dem Radwechsel kam kann ich leider nicht sagen, da wie eignags erwähnt das Auto seltenst auf der Autobahn unterwegs ist, und dies erst bei höheren Geschwindigkeiten bemerkbar ist. Ich bin aber vor kurzen nochmal Autobahn gefahren und habe darauf geachtet. Ich würde behaupten ein kleines vibrieren ahbe ich auch ohne Bremsvorgang. Fühlt sich etwas "eirig" an. Beim Bremsen fühlt es sich an wie ein rubbeln und macht sich auch durch ein zu der vibration passendes Geräuch bemerkbar, was zum einen bei wiederholtem Bremsen aber auch mit bremsen aus höherem Tempo zunimmt. Auch die Insassen nehmen die Vibrationen wahr, aber nicht so stark wie ich als Fahrer über das Lenkrad.
Das Fahrzeug bleibt aber trotzdem Spurtreu.

Auch die Werkstatt hat nach erneuter Vorstellung die Ursache nicht gefunden. Diese haben mir abgeraten die Bremsscheiben und Klötze zu tauschen, da diese noch super wären. Mich nervt das aber, da es ein unsicheres Fahrverhalten vermittelt, und ich weiß das es nicht der "Normalzustand" ist.

 

[Zahnbelag]

Wenn Bremsen, Höhenschlag / Seitenschlag (Sichtprüfung auf der Wuchtmaschine) der Reifen und/oder Felgen, Unwucht ausgeschlossen werden kann, liegt die Ursache in einer oder mehreren Fahrwerkskomponenten.